Mittwoch, 29. Juli 2015

27. – 29. Juli: Las Vegas – ein Erlebnis der besonderen Art


Was ich mir von Anfang vorgenommen hatte, wurde also kurz nach dem Mittag wahr: unübersehbar, im Prinzip mitten in der Wüste die Mega-Märchen-Stadt Las Vegas. Aber noch bevor ich mich in Richtung „meines“ Hotels begab, bekam Suzy Blue endlich den wohlverdienten kleinen Service (Ölwechsel, grad neuer Ölfilter, Luftfilter gereinigt, etc.). Wieder ein toller Familienbetrieb mit allen möglichen Motorradmarken im Angebot. Die Arbeit wurde sofort ausgeführt und grad mal eine Stunde später -  Suzy Blue’s Front ziert jetzt inzwischen ein neuer Mechaniker-Kleber – standen wir zwei dann vor dem Hardrock-Hotel Las Vegas. Diese kultige Unterkunft hab ich mir (dank einer kleinen, aber feinen Sponsoring-Gruppe zu Hause) für 2 Nächte gegönnt. Ein cooles Zimmer und natürlich der ganze Hotelkomplex voll mit Musikstar-Bildern, Instrumenten und Kleidern. Dazu den ganzen Tag cooler Sound, nebst der kompletten Glitzer-Glimper-Spielautomaten-Welt. 










Das Hardrock-Hotel hat „nur“ 670 Zimmer, also ein vergleichsweise kleines Hotel, dafür aber mit einem riesigen Pool-Bereich, einer grossen Event-Halle für Konzerter und Shows und rund 2800m2 Casino-Fläche. Die preise der Hotelzimmer eigentlich ganz passabel, ich habe allerdings sehr schnell rausgefunden, dass das grosse Geld überall sonst geholt wird – und bei weitem nicht nur bei den Spielautomaten. Eine kleine Tüte Chips aus der Minibar 9$, ein Liegestuhl beim Poolbereich 15$ und und und….. Aber egal, ich hab mich im Lebensmittel-Laden gegenüber eingedeckt und da Eis (als wohl einzige Ausnahme) immer gratis zu haben war, hatte ich auch immer kühle Getränke zur Verfügung. Den ersten Nachmittag verbrachte ich also am Pool, um mich dann abends im Casino-Bereich rumzutreiben. Ganz ehrlich, ich fand es erschreckend zu sehen, dass die Menschen stundenlang vor dem gleichen Automaten sitzen und ihr (meistens wohl hart verdientes) Geld einfach so zum Fenster rausschmeissen. Und ich habe den ganzen Abend keinen gesehen, der mit einem glücklichen Gesicht da sass! Am nächsten Morgen hab ich’s mir nicht nehmen lassen, mir mit einem Touri-Bus (hop on – hop off) einen ersten Überblick zu verschaffen. Ach wie (herrlich) dekadent ist da doch alles. Die Fenster beim Trump-Hotel tatsächlich vergoldet, ein Appartement mitten auf dem Strip (2 Gebäude für Residents) bis zu 3 Millionen $. Aber halt doch unglaublich beeindruckend, schön, all diese Nachbildungen vom: Eiffelturm, Freiheits-Statue, Pyramiden mit Original-Hieroglyphen, etc. etc. etc. Ich glaube, man könnte Wochen damit verbringen, in all die Themen-Hotels reinzugehen und zu staunen.....













Später dann das ganze nochmals zu Fuss und mir ein Ticket gekauft für eine Abend-Show: „the One“, eine quasi Hommage für Michael Jackson vom Cirque du Soleil. Was für eine Vorstellung; da ich ein Fan von beidem bin, war es mir eh klar, dass es gefallen würde. Aber die artistische, künstlerische Show, die sie geboten haben – natürlich nebst all den berühmten Songs von Michael Jackson – war total überwältigend (Mund permanent-offen-haltend) und den doch recht hohen Eintrittspreis mehr als nur wert. Zu Fuss dann wieder – allerdings nun natürlich in nächtlicher Beleuchtung – vom Mandalay Bay (das übrigens ein ca. 9000m2 grosses Salzwasser-Riff sein eigen nennt) dem Strip entlang gemütlich in Richtung Hardrock Hotel. Noch ein Bierchen hier, eine Margarita da,…. Ich hab’s mir gut gehen lassen. Erst jetzt sind auch die ersten Obdachlosen zu sehen. Logisch gibt es sie auch in Las Vegas, aber ich vermute, dass es kein Zufall ist, dass sie auf dem Strip kaum zu sehen sind – später dazu mehr. Im Hotel hab ich mich dann genau einmal an einen Automaten gewagt. Und was für eine Überraschung!!! Ich habe nichts gewonnen ;-) Aber der Einsatz war wohl kalkuliert und geistig schon im voraus abgebucht als „auf nimmerwiedersehen“…. Jaja, ich weiss, mit der Einstellung gewinnst du nie was….blablabla… Im Ernst, ich gewinne grad jeden Tag – einfach kein Geld :-)













Heute dann der Wechsel für eine Nacht in ein günstiges Hostel, um meine restlichen Tage in den USA etwas detaillierter zu planen und wieder mal alles zu waschen. Im Prinzip gute Lage da in der Nähe der Downtown, mit Pool, sauber, mit Parkplatz, alles ok. Aber eben in einer Gegend, wo ich mich nachts unter keinen Umständen mehr alleine rauswagen würde. Da wurde ich schon tagsüber die ganze Zeit wegen Geld angequatscht. Die Armut ist halt natürlich auch in Las Vegas vorhanden – einfach mehr am Rande. Und ich fühle mich nicht wirklich gut dabei, einfach an allen vorbei zu laufen, weiss ich doch, dass einfach viele gar nichts für ihre Situation können. Die sozialen und wirtschaftlichen Umstände sind hier halt doch um Welten schlechter wie bei uns.

Im Grundsatz hat mir Las Vegas besser gefallen wie San Fransisco - so schräg, dekadent, schrill und laut es ist, es hat einfach irgendwie etwas Besonderes - natürlich aus meiner persönlichen Sicht.

Morgen heisst es dann: by-by Las Vegas, die Nationalparks rufen – und damit ev. wieder ein paar Tage „Funkstille“. Sollte ich mich nicht mehr rechtzeitig melden können: jetzt schon allen Schweizerinnen und Schweizern einen fröhlichen, sonnigen 1. August! Ich werde mein extra mitgeführtes Schweizer Fähnchen dann natürlich mit Stolz auch montieren :-)




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