Montag, 25. Juni 2018

SuzyBlue goes east: Bosnien Offroad-special, 21.06.2018

....tja, ich hab versprochen, diesem Tag einen speziellen Post zu widmen und euch hautnah daran teilhaben zu lassen.... here it comes ;-)

In Albanien hatte ich ja schon das Vergnügen von einigen Schotter-, resp. sogar kleinen Offrad-Passagen. Der Unterschied? Zumindest aus meiner Sicht: Schotterpassagen sind alle Wege, die nicht mehr asphaltiert sind aber durchaus noch als Strassen durchgehen. Offroad dann, wenn es entweder 4WD benötigt oder für mich und meine SuzyBlue eben "Arbeit" bedeutet.
Schotterpassagen kann man getrost alleine fahren, sind sie meist unproblematisch und gut frequentiert. Offroad sollte man (und auch frau) eigentlich nicht alleine fahren. Zu gross das Risiko, dass bei einem - meist harmlosen - Sturz entweder beim Motorrad oder beim Menschen etwas lädiert wird. Nun ja, ich wollte für meine geplante Reise nächstes Jahr noch ein paar nicht-asphaltierte Kilometer mit meiner vollbepackten SuzyBlue fahren. Das Fahrverhalten ist anders mit Gepäck und irgendwie brauche ich immer eine Weile, bis ich mich damit auch auf schlechten Strassen wohl fühle.
Langer Rede kurzer Sinn, in Bosnien habe ich nochmals die Gelegenheit, nicht asphaltierte Wege zu fahren. Ein offizieller Track, legal zu fahren und gemäss den Bildern durchaus fahrbar - auch alleine.
Gesagt getan, ich lade mir den Track auf's Navi und fahre am Donnerstag Morgen voll Elan von Mostar los. Schon bald führt mich der Track vom Asphalt weg auf wunderbare Schottersträsschen. Durch kleine, meist verlassen scheinende Siedlungen, über Hügel und durch Wälder......einfach herrlich.

 

Auch wenn ich SuzyBlue in einer mit tiefem Schotter versetzten Kurve schon mal hinlege. Diese 1. Prüfung krieg ich recht gut auf die Reihe, merke aber, dass es einiges an Energie braucht, meine "Kleine" wieder auf die Beine, resp. auf die Räder zu bringen. SuzyBlue zeigt mir ihr Missfallen über solche Einlagen immer sehr deutlich, weigert sie sich doch anschliessend ein paar Minuten, anzuspringen. Nun ja, ich gönne ihr - und natürlich auch mir - nach einem Sturz diese Ruhepause.



Zur Stärkung dann nach 50km bei einem See ein kurzes Mittagessen und weiter gehts. Gemäss Navi noch ca. 40km, also prima im Zeitplan.
Die anfängliche Schotterstrasse verwandelt sich nun aber dann recht schnell in ein ausgewaschenes Wegnetz mit teilweise recht tiefem Schotter und zunehmend grösseren Steinbrocken drin. Zudem geht es nun unablässig und teilweise auch recht steil aufwärts. Und benötigt daher stehend fahrend vor allem in den Armen ganz schön Kraft. Ich überlege einen Moment, ob ich hier wirklich weiterfahren will. Aber irgendwie hab ich keine Lust, die gefahrenen Kilometer zurück zu fahren und zudem - naja, mein Sturkopf will es auch nicht eingestehen, dass das eventuell doch langsam aber sicher ein wenig grenzwertig ist.


Ich rackere mich tapfer ab und komme gut vorwärts - bis ich von einem ersten Erdrutsch (in Kombination mit einer umgestürzten Tanne) im Wald drin aufgehalten werde. OK. Tief durchatmen, das krieg ich hin. Mit "Schmackes" durch den Match nach oben, kurz anhalten, Augen zu und runter......geschafft. Ich stehe, atme durch und weiss, jetzt gibt es kein Zurück mehr. Umgekehrt traue ich mir diese Übung nämlich nicht zu......

Weiter geht's, es läuft prima. Und bis auf einen toten kleinen Fuchs mitten auf dem Weg - wie der das geschafft hat, an einem solchen Ort unter die Räder zu kommen ist mir schleierhaft - begegne ich nur noch einem verlassenen......Trommelwirbel...... Container mit Feldschlösschenwerbung drauf (für Unwissende: das ist ein Schweizer Bier) !!

       

Doch schon steht wieder ein kleiner Erdhaufen im Weg. Ach, das ist ja nun kein Problem....denke ich und fahre voll Elan drüber. Bloss - kurz hinter dem ersten Erdhaufen steht ein zweiter. Ich realisiere das zu spät und so kommt es, wie es kommen muss. Das Vorderrad taucht im zweiten Erdhaufen ein und ich purzle um. Passiert ist nichts, nur dass SuzyBlue nun kopfüber zwischen den beiden Erdhaufen liegt. Benzin läuft oben aus dem Tank und ich sehe sofort, dass das eine vertrakte Situation ist.....so eine verd.....Sch..... Sorry, darf hier nicht in Buchstaben ausdrücken, was ich mir selbst in diesem Moment an den Kopf werfe. Aber es ist auf keinen Fall druckfähig. Ich schnalle schon mal die Gepäckrolle und den Tankrucksack ab, ziehe Helm, Shirt und Protektorenhemd aus und begutachte das Ganze mal genau.
In dieser Lage kriege ich SuzyBlue auf keinen Fall auf die Räder. Ich bin kilometerweit von der Zivilisation entfernt, stehe in der prallen Sonne und bin.....hmmm ja, doch ein wenig verzweifelt. 




Nun gut, es nützt alles nichts, irgendwie muss ich es probieren. Ich ziehe und zerre, SuzyBlue bewegt sich kaum vom Fleck. OK. Durchatmen, etwas trinken und überlegen. Einzige Chance ist, den einen Erdhaufen möglichst abzutragen, SuzyBlue mind. um 90° zu drehen, damit ich sie wieder aufstellen kann. So schmeisse ich alle Steine und Felsbrocken ins Gebüsch und schaufle die Erde mithilfe eines flachen Steins weg. Endlich bin ich soweit, dass ich SuzyBlue rumzerren kann. Der Schweiss fliesst in Strömen und ich staune, dass mein Softgepäck diese Tortur mitmacht und nichts reisst. Aber ich krieg sie rum.
Nach einer weiteren Trinkpause fange ich an, SuzyBlue hochzustemmen. Die Lage ist noch immer nicht ideal, aber es muss klappen. Es bleibt mir nichts anderes übrig und ich bin mir sehr bewusst, in was für einer besch.....Lage ich mich befinde. 
Mithilfe von Knie, Schulter und allem, was ich habe, schaffe ich es doch tatsächlich. Sie steht!!! Etwas schmutzig zwar, aber nichts kaputt und sie steht :-)


Ich kann den Seitenständer noch nicht rausklappen und da sie so kurz nach dem Sturz nicht anspringen wird, setze ich mich drauf. Und gönne uns beiden die Pause, die es braucht. Nach etlichen Minuten dann probiere ich es. Und WOW....sie läuft, ich fahre ein paar Zentimeter und kann dann anschliessend in Ruhe das restliche Gepäck wieder draufschnallen.
Eigentlich hätte ich jetzt genug, aber das geht ja nicht. Ich muss weiter. Schon bald erreiche ich eine kleine Hochebene und bevor ich mich zu sehr freuen kann, den höchsten Punkt erreicht zu haben, steht schon wieder ein Erdrutsch im Weg.




Diesmal fahre ich nicht einfach drüber sondern laufe das Ganze zuerst ab. Ok, es war schon jemand hier, der hat es auch geschafft. Geht also. Mit beiden Füssen auf dem Boden tripple ich mich langsam fahrend auf den Hügel. Eine kurze Unsicherheit und schon wieder liegt SuzyBlue auf der Seite. Nun ja, das ist gottlob halb so wild. Hab grad noch so genug Energie, sie wieder aufzustellen und wir schaffen es auf die andere Seite. Hier seh ich nun, dass es tatsächlich runter geht. Gemäss Navi aber immer noch ein ganzes Stück. Und ich seh weiter unten auch bereits ein paar matschige Passagen. 
Nein, so geht das nicht mehr. Meine Batterien sind leer, hab keine Kraft mehr in den Armen und Händen. Also was solls, ich hab ja alles mit dabei. Bleibe ich halt über Nacht hier. Irgendwie beflügelt mich diese Entscheidung.
Ich stelle mein Zelt im weichen Gras auf, koche mir eine deftige Portion Hörnli mit Erbsen und esse zur Belohnung noch eine halbe Packung Kekse. 
Mit geht es ja richtig gut ;-) Dass ich hier oben sogar Telefonempfang habe und somit mit der Aussenwelt per whatsapp Kontakt aufnehmen kann, tut mir zusätzlich gut.
Ich sitze da, geniesse die Ruhe und einen aussergewöhnlich beeindruckenden Sonnenuntergang. Irgendwie entschädigt dieser Moment für die ganzen Strapazen heute.








Wie überall geraten hänge ich meine Lebensmittel luftdicht verschlossen soweit weg und soweit hoch wie möglich in eins der wenigen Tännchen. Es soll schliesslich Bären und Wölfe haben in Bosnien - ob es in dieser Gegend wirklich welche hat, will ich gar nicht so genau wissen. 
So krieche ich schon bald müde aber doch irgendwie zufrieden ins Zelt. Nur um kurze Zeit später durch Donnergrollen aufzuschrecken. Schon bald lösen sich grelle Blitze und massiver Donner im Sekundentakt ab. Nun, das finde ich jetzt echt nicht lustig. Ich habe keine Ahnung, ob ich in meinem Zelt in Sicherheit bin? Raus traue ich mich aber auch nicht. Und zudem steht ja meine SuzyBlue ganz in der Nähe und könnte somit als metallener Anziehungspunkt dienen. Oder nicht? Ich weiss es schlichtweg nicht und mein Puls jagt ganz schön durch die Gegend, bis das Gewitter - ohne Regen notabene - weiter zieht. 
Phhhhhh...... endlich kann ich einschlafen. 
Erst das erste Vogelzwitschern weckt mich dann auf. Ein Kaffee, ein bisschen Brot und Käse muss reichen, ich will so schnell wie möglich runter vom Berg. Auf dem Navi sehe ich, dass ich nicht den ganzen Track fertig fahren muss sondern bereits in ca. 5km in eine kleine Siedlung und somit auf eine "normale" Strasse abbiegen kann. 
Es geht nun steil und teilweise immer noch sehr holprig runter, an einzelnen Stellen ist es total matschig. Aber egal, ich nehme alle meine Energie und Kräfte zusammen und komme heil unten an.


Geschafft!!

Der Rest dieses Tages ist ja bereits festgehalten im Bosnien-Post.

Fazit zu dieser Story:

- offroad alleine zu fahren ist dumm - und kann gefährlich enden (meine Meinung)
- all die vielen Stunden, die ich mit meinen Freunden seit 2012 beim Offroaden verbracht habe, all ihre Tips und auch die Offroadkurse, die ich inzwischen besucht habe, haben sich heute 1000fach bewährt
- mir sind meine - vor allem physischen - Grenzen klar aufgezeigt worden
- ABER: ich durfte erfahren, zu was ich fähig bin, wenn es denn sein muss. Und das ist sowohl in physischer wie auch in psychischer Hinsicht mehr, als ich gedacht hätte. 

Damit nehme ich dieses Bosnien-Offroad-Erlebnis als tolle Erfahrung mit nach Hause und mit auf meine weiteren Wege zusammen mit SuzyBlue.

Bei uns beiden steht zwar nicht "adventure" drauf......aber es steckt manchmal ganz schön viel "adventure" drin ;-)

Sonntag, 24. Juni 2018

SuzyBlue goes east: Bosnien Herzegovina, 20.-22.06.2018

So schön wie die Gegend rund um die Bucht von Kotor ist, mich zieht es weiter.
Mostar ist mein heutiges Ziel, auf iOverlander hab ich einen schnuckeligen Campingplatz direkt am Fluss entdeckt. Der Weg führt mich wie gewohnt über kleine Landstrassen zur Landesgrenze. Auch hier nur ID und Fahrzeugpapiere zeigen, weitere Dokumente sind nicht gefragt.
Der einzige Fehler, den ich mache -  und das sollte ich nach so vielen Grenzübergängen inzwischen wissen: Fotografieren wird gaaaaar nicht geschätzt. Dabei hab ich nur das "willkommen in Bosnien Herzegovina"-Schild fotografiert. Ich bin also recht froh, dass die beiden Grenzer es bei einem strengen Blick und "no photos" bewenden lassen......und schwuppdiwupp, hab ich die Grenze passiert.


Bis Mostar habe ich eine perfekte, kurvige Strecke vor mir, bin aber auch wieder einmal mehr beeindruckt über die Weite, die Wälder, Hochebenen.....und den wenigen Verkehr ;-)

                                    


In Blagaj finde ich den Campinplatz problemlos, die herzliche Begrüssung wie auch der Willkommensdrink lassen mich auf Anhieb wohl fühlen hier. Ich bin zwar nebst einer Dänischen Seniorengruppe (in Campern) quasi der einzige Gast, aber das stört mich nun ja gar nicht.


Nachdem ich kurz mein Zelt aufgestellt habe, fahre ich noch nach Mostar. Nachdem ich das Motorrad an einem bewachten Parkplatz abestellt habe, geh ich zügig ins Zentrum. Auch hier ist mein primäres Ziel, eine SIM-Karte zu finden. Die Altstadt kenne ich bereits von früheren Besuchen, lasse mich deswegen völlig entspannt mit dem Touristenstrom mitziehen. Unglaublich, was für Nationalitäten anzutreffen sind. Und alle tigern an den endlosen Souvenirläden vorbei, um sich mindestens auf der berühmten Brücke ablichten zu lassen oder im besten Fall einen der Flussspringer beobachten zu können. Und sobald man sich ein paar Meter vom Touristenstrom weg bewegt, sind auch  die Spuren des Krieges noch gut sichtbar. Beeindruckend und irgendwie beängstigend zugleich.


                                     

               

Dank dem Tip des Campingwarts werde ich bei einer Poststelle fündig und kaufe mir eine SIM-Karte; eigens für Touristen in Bosnien gedacht, 1 Woche oder 30 Tage mit ansprechendem Datenvolumen, günstig und kinderleicht zu aktivieren. Da könnten wir Schweizer für unsere Touristen - und bei unseren Roaminggebühren - echt was davon lernen.

Für den nächsten Tag habe ich mir vorgenommen, eine Schotter-Offroadstrecke zu fahren. Will ich ja noch üben, mit vollbeladener SuzyBlue auch bei schlechten Strassenverhältnissen gut und sicher unterwegs zu sein.
ABER, es kam anders wie geplant......dazu gibt's aber einen extra Post. Meine Erlebnisse würden den normalen Bosnien-Rahmen  definitiv sprengen. Lasst euch also überraschen....nur soviel vorweg, ich hab's gut überstanden ;-)

Am Donnerstag fahre ich - nach meinem Offroadabenteuer - wieder durch herrliche Landschaften, auf total gut ausgebauten, kurvigen Strassen . Da ich Zeit habe und mir Bosnien doch auch durchwegs gut gefällt, schiebe ich noch eine Nacht in Bosanska Krupa ein. Wieder ein Zeltplatz direkt am Fluss, kann diesmal sogar Bisamratten beim Holz zusammensuchen beobachten und an Libellen und sonstigem Krabbelgetier endlich mal meinen neuen Photoapparat austesten.



Der nächste Tag beginnt wolkenverhangen und verheisst nichts Gutes. So breche ich schnell mein Zelt ab  und mache mich auf den Weg nach Starigrad Paklenica in Kroatien, wo ich eine Kroatische Familie besuchen werde, die ich inzwischen seit ziemlich genau 13 Jahren kenne und die mir damals bei einem Motorradsturz mit Motorschaden unkompliziert und sehr effektiv geholfen haben. Auf dieses Wiedersehen freue ich mich besonders. Der Weg dahin geht in strömenden Regen unter. Der Grenzer lässt mich zunächst geschlagene 5 Minuten im Regen stehen, weil er - so hab ich sein Nachfragen dann interpretiert -. auf den Rest meiner Motorradgruppe warten wollte und so alle miteinander hätte erldigen können. Nach zweimaligem, ungläubigen Fragen: du reist alleine? keine anderen Motorräder? hat er mich dann doch endlich aus Bosnien ausreisen lassen. Notabene immer noch bei strömendem Regen.

Aber egal, ich erreiche nun endlich Kroatien.....davon aber später, wie immer auf diesem Kanal :-)

Donnerstag, 21. Juni 2018

SuyzBlue goes east: Montenegro, 15. - 19.06.2018

Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Kaum in Albanien angekommen, schon geht es weiter nach Montenegro. wenigtens kommt es mir so vor.
Die Fahrt von Theth an die Grenze zu Montenegro zeigt mir mein Navi zum grössten Teil als Schotterstrecke an; prima, denke ich....ist ja mit ein Grund, wieso ich in diese Ecke Europas reisen wollte ;-)
Aber wieder einmal weiss das Navi nicht, was aktuell ist. Die SH20 ist eine perfekt ausgebaute Bergstrecke, wie wir sie von unseren Schweizer Pässen kennen. Ich wage hier sogar den Vergleich zur berühmten Stilfserjoch-Passstrasse....nur dass es hier weder Fahrradfahrer, noch Camper, noch sonst viel Verkehr hat. Naja, ausser mit den üblichen Schafherden....mit denen muss man natürlich immer und überall rechnen ;-)
So schraube ich mich Kurve um Kurve das Vermosh-Tal hoch ....und dann anschliessend das Ganze natürlich wieder runter. Nehme mir aber dazwischen auch immer wieder Zeit, die beeindruckenden Felsformationen zu bewundern. Echt der Hammer!




Die perfekte Strasse endet ca. 500m vor dem Grenzübergang zu Montenegro. Zufall? Wohl kaum. Tiefer Schotter, riesige Schlaglöcher - zur Zeit gut gefüllt mit Wasser - bereiten ein stimmiges Ende des Albanien-Teils. An der Grenze dann ein problemloser Übergang, ausser den Fahrzeugpapieren und der ID wollen die Grenzer nichts sehen. Noch nicht mal die grüne Versicherungskarte. Der Montenegrinische Grenzer hatte aber eh keine Zeit, meine Papiere genau zu studieren, er musste nämlich grad Fussball-WM schauen. Dass er mich dafür ein paar Minuten länger im Regen hat stehen lassen (wörtlich zu verstehen), hat ihn nicht gestört. Und mich ehrlich gesagt auch nicht. Was soll's, hab ja Zeit.
Eine kurze Strecke nur bis zu meinem Tagesziel: Plav. Hier ist wieder mal SIM-Karten-Wechsel angesagt. Diesbezüglich muss ich mir echt was anderes einfallen lassen, ist irgendwie mühsam.  Mal schauen, gibt ja in der Zwischenzeit auch da geeignete Abhilfe. Man (frau) muss sich nur rechtzeitig - und im besten Fall noch solange man zu Hause ist - drum kümmern...
Im Hotel - die Preise laden einen wirklich ein, sich wieder mal diesen Luxus zu gönnen - treffe ich noch auf vier Deutsche Motorradfahrer, ihre Motorräder -auch eher älteren Datums -  bepackt wie wenn sie auf Weltreise wären. Eine gemütliche Herrenrunde. mit denen ich dann beim Frühstück noch etwas plaudere. Sie erzählen mir ganz stolz, dass sie jedes Jahr für ca.3 - 4 Wochen zusammen unterwegs sind. Und dabei werden die alle im nächstenJahr 80 Jahre alt!! Nicht zu glauben.... da kann ich ja noch eine Weile Motorrad fahren, bis ich so weit bin wie sie.
Das Wetter will momentan nicht so recht. Die Fahrt zum Dormitor Nationalpark ist im besten Fall wolkenverhangen, immer wieder regnet es ein bisschen. Entsprechend fallen die Temperaturen in den Keller. Am nächsten Morgen ist es grad noch 8°C....Zeit also, an die Küste und damit wieder an die Sonne zu kommen. Die wenigen Augenblicke ohne Regen zeigen aber, wie unglaublich schön es hier oben wäre. 
Der Durmitor NP ist nicht nur im Sommer ein beliebtes Ziel für sämtliche Sommer-Bergsportarten (u.a. ist das Adrenalin fördernde Ziplining hoch im Kurs) sondern im Winter scheinbar auch ein gut besuchtes Skigebiet.





Die Bucht von Kotor ist nun mein nächstes Ziel - auch wenn recht touristisch - will ich mir dieses landschaftliche Highlight nicht entgehen lassen.  Die Photos auf dem Weg dahin sprechen für sich!




Am rechten Seeufer der kleinen Bucht finde ich einen tollen Campingplatz, nicht überlaufen wie bei den Hauptorten. Von da aus erkunde ich am nächsten Tag die schönen Altstädte von Kotor und Herceg Novi. Grad Kotor ist zwar wirklich sehenswert, aber wirklich nur am frühen Morgen auszuhalten. Die Altstadt besteht aus wunderschönen alten Gebäuden, Kirchen und Plätzen, ist aber inzwischen zu einem riesigen Souvenirladen verkommen, wo Tausende von Touristen täglich durchwandern. Nicht auszudenken, wie das hier und auf den Strassen rund um die Bucht im Hochsommer zu und her geht! Ich genehmige mir einen feinen Capuccino und schreibe ein paar Postkarten. Zwar altmodisch, aber irgendwie mache ich das immer gerne. 
Kotor:


Herceg Novi:




Und die die Umgebung der Bucht von Kotor:





Am nächsten Tag steht schon wieder die Weiterfahrt fest. Diesmal bereits Bosnien Herzegovina als Ziel, genauer gesagt Mostar. 
Natürlich werde ich auch Montenegro mit meinem kurzen Gastspiel nicht gerecht. Es gibt hier unglaublich viel zu sehen, die Landschaft stellenweise einfach atemberaubend, historisch wertvolle und interessante Stätten und die Menschen irgendwie entspannt unterwegs. Ich hab hier also grad genug Zeit verbracht, um auf dne Geschmack zu kommen. Montenegro, ich komme wieder.....