Freitag, 3. Juli 2015

2. Juli 2015: Alaska...Wälder ohne Ende



Nach einer mittelprächtigen Nacht – es war doch recht kühl und ich wollte meinem Drang nach Toilette partout nicht nachgeben – habe ich es mir am Morgen mit dem Laptop bei den Waschmaschinen des Campingplatzes gemütlich gemacht. Da war es kuschlig warm und ich hatte prima Internetzugang ;-)


              


Ich hatte es überhaupt nicht eilig, mein Zelt abzubrechen. 1. Wollte ich noch gemütlich duschen (die 3 Duschen waren allerdings grad von einer Indischen Grossfamilie belegt) und 2. möglichst mit dem Zeltabbau warten, bis es hoffentlich nicht mehr regnet. Naja, die Inder waren doch schneller als gedacht und der Regen hartnäckiger als erhofft. So packte ich den ganzen Krams halt doch im leichten Nieselregen zusammen – in der Hoffnung, dass ich heute Nacht nicht so drin schlafen muss!! Kaum losgefahren hörte der Regen auf und ich freute mich auf die 200km Schotterstrasse über den Denali Highway. Peanuts zum fahren bis auf die vielen Stellen, wo die festgefahrene Erde im nassen Zustand wie Schmierseife wirkten. Da kamen mir die Erfahrungen des letztjährigen Offroadens in der Toscanischen Schlammhölle zu Hilfe -  so leicht konnte mich das nun doch nicht mehr beeindrucken. Einfach schongslos drüberflutschen, wie wenn nichts wäre – wenn auch immer mit höchster Aufmerksamkeit, da das Vorderrad meiner vollbeladenen Suzy Blue doch etwas weniger Traktion hatte wie gewohnt (Joe, falls du das liest: jetzt habe sogar ich ausnahmsweise auf dem Hinterrad mehr Traktion ;-) !!!!).  Auch wenn mit einem Auge immer auf der Strasse und den immer wieder überraschend auftauchenden Schlaglöchern, konnte ein Auge sich doch an den herrlichen Flusslandschaften und Wäldern sattsehen. Auf den 450km von heute sind mir ca. 10 Autos begegnet, grad mal 4 Wohnwagen hab ich überholt. 1 Dorf, 4 Roadhouses, ein paar gut versteckte Campingplätze. Das ist alles, was ich heute an Zivilisation gesehen habe. Allerdings leider auch kein einziges Wildtier, ein paar Vögel ausgenommen. Hoffe natürlich schon, dass sich das noch ändert bis Prince Rupert. Alaska ohne einen einzigen Bären zu sehen -  das geht ja gar nicht!

Je länger der Weg, je trockener, desto mehr konnte ich mich an der unendlichen Weite Alaskas erfreuen. Unglaublich beeindruckend; ich konnte förmlich spüren, wie  diese 

Weite in mich übergeht, wie ich, mein Denken, mein Sein „grösser“ wird.                                                                                                                                                                                                    
  




Da ich bei 450km nicht ganz sicher war, ob das Benzin bis Tok reicht – ich kämpfe immer noch mit der Umrechnung von Meilen auf Kilometer - hab ich dann die nächstbesteTankstelle mit Motel genommen (nicht dass ich da gross Auswahl gehabt hätte). Meine Suzy Blue vollgetankt und gleich auch noch ein Zimmer bezogen. Zwar kein Schnäppchen, aber ich hatte weder Energie noch Lust, nun noch einen Campingplatz zu suchen und mein pitschnasses Zelt aufzustellen.
Dafür kam ich in den Genuss eines erstklassigen Burgers mit Weltklasse „fries“ dazu und da ich mich gleich in der Bar niedergelassen habe, auch noch ins Gespräch mit „locals“.  Mit vollem Bauch und etliche Bier später gönnte ich mir dann den verdienten Schlaf im trockenen, warmen Motelzimmer. Habe mir vorgenommen, früh aufzustehen um ev. ein paar Wildtiere zu sehen!!
Und mein Motorrad braucht dringend eine Dusche und die Kette muss geschmiert werden, wenn die noch eine Weile halten soll….. es wird mir also auch morgen nicht langweilig J


 

1 Kommentar:

  1. Heeee Judith, well done, nice one you made it. Looks really tremendous, the smile on your face says it all, gonna be following your blog 'cos the pan Americana is a route that I also want to ride. So at the moment it seems to be suzy blue & Judith blue ......(from the cold) Swiss motor gals on the rampage, I kinda feel sorry for the Americans.... ;-)
    Keep the rubber side down & your knees in the wind
    Hugs from a Holland in the middle of a heatwave...... Take care Vince

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