Donnerstag, 2. Juli 2015

1. Juli 2015: Alaska in the rain

Am Vormittag schaffe ich es doch etwas früher aus den Federn wie die letzten beiden Tage, will ich doch heute rechtzeitig aufbrechen….. carpe diem, wie man so schön sagt.
Nach einigen Anfängerproblemen mit der Prepaid-Telefonkarte schaffe ich es sogar noch, mit meinem Mami zu telefonieren. Sie freut sich megamässig über den Anruf ihrer so weit entfernten Tochter („ist das nicht viel zu teuer, so ein Anruf?“)….



Darf ich übrigens vorstellen? Das ist Max, mein zusätzlicher Begleiter. Ihn werdet ihr in Zukunft immer wieder mal auf einem Photo finden....
Damit ist das Team komplett:
Judith, Suzy Blue, Max und Putput.... mit einem solchen Team kann nichts schief gehn ;-) 





Und so geht es noch vor dem Mittag los, auf dem Highway in Richtung Denali Nationalpark. Dort will ich dann morgen meine erste Schotterstrasse unter die Räder nehmen. Der Denali Hwy. mit ca. 200km führt durch wunderschöne Landschaften, ev. könnte sogar was Wildes auftauchen unterwegs ;-)…. Aber ich will ja nicht vorgreifen; zuerst heisst es, die 360km nach Denali zu fahren. Was vorerst völlig unsensationell beginnt, wird zwar landschaftlich spannender, aber dafür fängt es an zu regnen und die Temperatur fällt auch massiv. Da es grad mal alle 5-6km leichte Kurven zu bewältigen gibt und somit die Hände nicht viel mehr als zum Halten des Lenkers zu gebrauchen sind und auch an der Geschwindigkeit nicht viel zu ändern ist, verabschieden sich der kleine, sowie Ring- und Mittelfinger beider Hände demonstrativ in den Winterschlaf. Also ungefähr in der Mitte mal was Warmes in einem Roadhouse trinken, lasse mir Zeit und schüttle verwundert den Kopf über die Amis, die bei ca. 10°C munter Icecream essen und in Shorts unterwegs sind. Dabei konnte ich meine Finger erst grad überreden, widerstrebend aus dem Winterschlaf zu kommen. Tja, wenn die wüssten, dass es nicht besser wird in der 2. Hälfte….hätten sie sich das sparen können. Lustigerweise komme ich nun noch früher als geplant zu meiner ersten Schottereinlage: die Strasse wird auf 50km frisch geteert und ein Stück von ca. 5km ist ohne Belag und dafür voll mit kleinen Wasser-Löchern. „Motorcycles must drive extremely cautios“ steht geschrieben; aber das gilt wohl für die hier normalerweise fahrenden Harleys, die einen solchen Untergrund bestimmt nicht sehr lustig finden – ganz im Gegenteil zu meiner Suzy Blue, der kann das bisschen schottern nichts anhaben. Allerdings merke ich schon, dass ich ziemlich beladen bin – daran muss ich mich definitiv noch gewöhnen.

Endlich taucht Denali auf; aus meinem Plan, den garstigen Abend in einer gemütlichen Lodge zu verbringen wird nichts, es ist alles ausgebucht. Bleibt halt doch nur der Zeltplatz, aber das gehört ja wohl ab sofort zu meinem Alltag. Das beste aus der Situation machen, mit den Leuten rundrum quatschen und den Abend halt gemütlich im Zelt verbringen: bei Bier, Chips und sonnigem Stevie Wonder Sound schreibe ich an meinem Blog. Mit meinen Merino-Kleidern wird mir auch gar nicht kalt und so verabschiede mich dann halt früher als gedacht in den kuschlig warmen Schlafsack…. und lasse mich vom Regen in den Schlaf „singen“…. bin gespannt, wie der Tag morgen wird – bei den doch eher bescheidenen Wetteraussichten…. we will see J

Nachtrag 1: es ist jetzt gerade morgens, 8.51 Uhr Ortszeit (sprich 18.51 MEZ). Ich sitze im Waschsalon des Campingplatzes und schicke diesen Blog in den Äther, weil gestern Abend das wireless-Netz schlichtweg zusammengebrochen ist. Photos von gestern leider keine, weil ich Dusel sie direkt von der Speicherkarte weg gelöscht habe - aber viel war eh nicht zu sehen... ausser Regen....

Nachtrag 2: es soll mir keiner von euch drüben über die Hitze jammern. Ich verbringe auch diesen Tag bei Dauerregen und grad mal 6°C..... und bin am verhandeln mit den Wettergöttern, ob sie einen Tausch eventuell in Erwägung ziehen. Der Deal ist quasi perfekt, hab nur noch nicht das richtige Zahlungsmittel gefunden.... also: geniesst die Sonne, es könnte plötzlich vorbei sein damit!!!! 

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