Am Montag sind wir also wieder einmal rechtzeitig los, um
den Grenzübergang Nicaragua – Costa Rica ohne Probleme zu schaffen. Und diesmal
tatsächlich problemlos: während ich brav bei den Motorrädern Wache gehalten
habe, hat Pat die bürokratische Lauferei übernommen. Hat zwar auch wieder gut 2
Stunden gedauert, aber schlicht weg einfach deswegen, weil ein einzelner Beamter
die vielen Fahrer mit Fahrzeugen nicht so schnell abwickeln kann (oder will? Da
waren wir uns nicht ganz so sicher!). So oder so, ohne grosse Geldschieberei und
glücklicherweise genau nach dem langanhaltenden Regenschauer gut in Costa Rica
angekommen. Da es glücklicherweise schnell wieder ziemlich wolkenlos war, haben wir kurzerhand den
nicht weit entfernten Campingplatz im Nationalpark Santa Rosa in Beschlag genommen. Da wir vor lauter
Begeisterung, dass der Grenzübergang so gut geklappt hat, nicht ans Einkaufen gedacht
haben, ich allerdings nochmals 20km ins nächste Dorf fahren, um was zum Znacht
einzukaufen. Und natürlich habe ich es geschafft, erst nach Einbruch der Dunkelheit zurück zu kommen –
gottlob war ein Auto des Parkrangers mitten auf der Strecke zum Campingplatz –
sonst hätte ich die gut 2m lange Schlange auf der Strasse wohl als Ast
eingestuft und schlichtweg überfahren…..allerdings wollte ich mir dann auch
nicht vorstellen, ob in der Nähe des Zeltplatzes noch mehr solche „netten“
Tierchen unterwegs sind. Und den nächtlichen Gang zur Toilette hab ich
auch schon mit weniger Herzklopfen geschafft – undefinierbare Geräusche gab’s ja
genug, um mich nicht gerade zu beruhigen ;-)
Am nächsten Tag zwar noch bei bestem Wetter und schon wieder
feucht-tropischen Temperaturen losgefahren, aber kurz vor dem berühmten See
Arenal – mit gleichnamigem Vulkan – hat der Regen begonnen und wollte auch
nicht mehr so recht aufhören; naja, es ist ja schiesslich Regenzeit, da darf
ich wohl kaum meckern, dass das Wetter genau das macht, was es eigentlich
machen sollte. Daher leider weder vom See noch vom Vulkan viel gesehen, und ich
war froh, dass die Schotterstrecke zu unserem nächsten Übernachtungsplatz noch
recht gut fahrbar war. In El Costillo haben wir dann nach einem spannenden, informativen
Gang durch den Öko-Zoo ein herrliches Appartement zum Übernachten gefunden. Die
Erklärungen des lokalen Guides über die diversen hochgiftigen Schlangen und
Frösche haben uns die Entscheidung leicht gemacht: kein Zelt heute Abend! Der
Besitzer und seine Frau haben uns noch extra ihren eigenen Kaffeekocher und
unglaublich feines, frisches Kaffeepulver aus einheimischen Anbau gebracht und
uns am nächsten Morgen mit herzlichen „Drückern“ und den besten Wünschen für
unsere Reisen verabschiedet. Wieder eine total schöne Begegnung, die sicher
nicht nur mir in bester Erinnerung bleiben wird.
Da Costa Rica seinem
Ruf als „Schweiz Zentral-Amerika’s“ mehr als nur gerecht wird und sich die
Preise für praktisch alles in teilweise lächerlichen Höhen bewegen, fahren wir
zügig in Richtung Panama, diesmal an die Karibik-Küste nach Cahuita und seinem
berühmten Nationalpark. Cahuita und seine herrlichen Strände waren vor ca. 30
Jahren ein bekannter Spot für Aussteiger; entsprechend steigt mir schon beim Fahren
ins Dorf als erstes Cannabis-Rauch in die Nase ;-) daran hat sich auch nach 30 Jahren nichts geändert - Cannabis wird einem an jeder Ecke angeboten (und geraucht)...
Unter den vielen Ausländern, die diesen Ort quasi gegründet
haben einerseits viele Jamaikaner, die für den Eisenbahnbau hergeholt worden
waren, dann aber andererseits überraschend
viele Schweizer, die schlussendlich hier geblieben sind und sich heute ihre
Brötchen mit dem Betreiben von Lodges oder Restaurants verdienen. So konnte ich
mich sowohl bei der Lodge wie auch anschliessend an der Bar wieder einmal in
Schweizerdeutsch unterhalten – schon beinahe ungewohnt, nach den bald 3 Monaten
in Englisch und Spanisch.
Am Freitag dann natürlich ein Spaziergang durch den
Regenwald mit Strandanschluss – obwohl wir erst gegen Mittag losmarschiert
sind, haben wir unzählige Tiere gesehen. Es hat sich wirklich bezahlt gemacht,
immer wieder einige Minuten einfach ruhig dazustehen, zu lauschen und die
umgebenden Sträucher und Bäume gut zu beobachten. So haben wir mit Sicherheit
mehr gesehen als die laut schwatzenden, rücksichtlos umhertrampelnden Gruppen
von…. egal – von anderen Ländern ;-)
So bleibt mit Costa Rica zwar nur als kurzer Besuch in
Erinnerung, dafür aber farbenfroh, tierreich und naja – regenreich….. und deswegen nun auch einfach ganz viele Tier- und ein paar Pflanzenbilder......
eine ganz seltene Spezies - quasi "pro speziae rarae" :-) |