Freitag, 25. September 2015

22. – 26. September: Costa Rica – trotz viel Regen beeindruckende Tier- und Pflanzenwelt



Am Montag sind wir also wieder einmal rechtzeitig los, um den Grenzübergang Nicaragua – Costa Rica ohne Probleme zu schaffen. Und diesmal tatsächlich problemlos: während ich brav bei den Motorrädern Wache gehalten habe, hat Pat die bürokratische Lauferei übernommen. Hat zwar auch wieder gut 2 Stunden gedauert, aber schlicht weg einfach deswegen, weil ein einzelner Beamter die vielen Fahrer mit Fahrzeugen nicht so schnell abwickeln kann (oder will? Da waren wir uns nicht ganz so sicher!). So oder so, ohne grosse Geldschieberei und glücklicherweise genau nach dem langanhaltenden Regenschauer gut in Costa Rica angekommen. Da es glücklicherweise schnell wieder ziemlich wolkenlos war, haben wir kurzerhand den nicht weit entfernten Campingplatz im Nationalpark Santa Rosa in Beschlag genommen. Da wir vor lauter Begeisterung, dass der Grenzübergang so gut geklappt hat, nicht ans Einkaufen gedacht haben, ich allerdings nochmals 20km ins nächste Dorf fahren, um was zum Znacht einzukaufen. Und natürlich habe ich es geschafft, erst nach  Einbruch der Dunkelheit zurück zu kommen – gottlob war ein Auto des Parkrangers mitten auf der Strecke zum Campingplatz – sonst hätte ich die gut 2m lange Schlange auf der Strasse wohl als Ast eingestuft und schlichtweg überfahren…..allerdings wollte ich mir dann auch nicht vorstellen, ob in der Nähe des Zeltplatzes noch mehr solche „netten“ Tierchen unterwegs sind. Und den nächtlichen Gang zur Toilette hab ich auch schon mit weniger Herzklopfen geschafft – undefinierbare Geräusche gab’s ja genug, um mich nicht gerade zu beruhigen ;-)
Am nächsten Tag zwar noch bei bestem Wetter und schon wieder feucht-tropischen Temperaturen losgefahren, aber kurz vor dem berühmten See Arenal – mit gleichnamigem Vulkan – hat der Regen begonnen und wollte auch nicht mehr so recht aufhören; naja, es ist ja schiesslich Regenzeit, da darf ich wohl kaum meckern, dass das Wetter genau das macht, was es eigentlich machen sollte. Daher leider weder vom See noch vom Vulkan viel gesehen, und ich war froh, dass die Schotterstrecke zu unserem nächsten Übernachtungsplatz noch recht gut fahrbar war. In El Costillo haben wir dann nach einem spannenden, informativen Gang durch den Öko-Zoo ein herrliches Appartement zum Übernachten gefunden. Die Erklärungen des lokalen Guides über die diversen hochgiftigen Schlangen und Frösche haben uns die Entscheidung leicht gemacht: kein Zelt heute Abend! Der Besitzer und seine Frau haben uns noch extra ihren eigenen Kaffeekocher und unglaublich feines, frisches Kaffeepulver aus einheimischen Anbau gebracht und uns am nächsten Morgen mit herzlichen „Drückern“ und den besten Wünschen für unsere Reisen verabschiedet. Wieder eine total schöne Begegnung, die sicher nicht nur mir in bester Erinnerung bleiben wird.
Da Costa Rica seinem  Ruf als „Schweiz Zentral-Amerika’s“ mehr als nur gerecht wird und sich die Preise für praktisch alles in teilweise lächerlichen Höhen bewegen, fahren wir zügig in Richtung Panama, diesmal an die Karibik-Küste nach Cahuita und seinem berühmten Nationalpark. Cahuita und seine herrlichen Strände waren vor ca. 30 Jahren ein bekannter Spot für Aussteiger; entsprechend steigt mir schon beim Fahren ins Dorf als erstes Cannabis-Rauch in die Nase ;-) daran hat sich auch nach 30 Jahren nichts geändert - Cannabis wird einem an jeder Ecke angeboten (und geraucht)...
Unter den vielen Ausländern, die diesen Ort quasi gegründet haben einerseits viele Jamaikaner, die für den Eisenbahnbau hergeholt worden waren,  dann aber andererseits überraschend viele Schweizer, die schlussendlich hier geblieben sind und sich heute ihre Brötchen mit dem Betreiben von Lodges oder Restaurants verdienen. So konnte ich mich sowohl bei der Lodge wie auch anschliessend an der Bar wieder einmal in Schweizerdeutsch unterhalten – schon beinahe ungewohnt, nach den bald 3 Monaten in Englisch und Spanisch.
Am Freitag dann natürlich ein Spaziergang durch den Regenwald mit Strandanschluss – obwohl wir erst gegen Mittag losmarschiert sind, haben wir unzählige Tiere gesehen. Es hat sich wirklich bezahlt gemacht, immer wieder einige Minuten einfach ruhig dazustehen, zu lauschen und die umgebenden Sträucher und Bäume gut zu beobachten. So haben wir mit Sicherheit mehr gesehen als die laut schwatzenden, rücksichtlos umhertrampelnden Gruppen von…. egal – von anderen Ländern ;-)
So bleibt mit Costa Rica zwar nur als kurzer Besuch in Erinnerung, dafür aber farbenfroh, tierreich und naja – regenreich….. und deswegen nun auch einfach ganz viele Tier- und ein paar Pflanzenbilder...... 

eine ganz seltene Spezies - quasi "pro speziae rarae" :-)

























Donnerstag, 24. September 2015

18. – 22. September: Nicaragua – Kolonialstädte, Vulkaninseln und „wieder mal“ Strandleben….



Nach der lustigen Vulkantour geht’s dann am Freitag mit ein paar „Umwegen“, sprich Schotterstrassen nach Granada. Es ist echt nicht immer ganz ohne, bei brütender Hitze in einer solchen Stadt durch’s Einbahn-Chaos und Verkehrsgewimmel das richtige Hostel zu finden. Gottlob ist es in der Nähe des Zentrums und so geht es nach einer kühlenden Dusche schon bald zum wohlverdienten Nachtessen. Im historischen Zentrum reiht sich ein Restaurant ans andere, überall werden einem die Speisekarten unter die Nase gehalten – und wie immer natürlich auch die vielen Strassenverkäufer, hier in Nicaragua allerdings viele davon Kinder, die sich kaum abschütteln lassen. Grad bei offensichtlicher Armut ist es nicht immer einfach, nein zu sagen. Aber bei einem was zu kaufen, heisst, den restlichen Abend keine Ruhe mehr zu haben. So lassen wir uns irgendwann zur Happy Hour überreden (2  Bsp. Mojitos für umgerechnet Fr. 2.50) und geniessen ein feines Essen dazu. Am Samstag dann weiter die Stadt erkunden; es ist schon krass: eine Strassen neben der historischen Hauptstrasse ist schon wieder Nicaragua-Alltag pur, was einfachste, resp. meistens sehr ärmliche Wohnverhältnisse bedeutet. Ich fühle mich beim Spazieren in diesen Gegenden nicht etwa bedroht, aber es ist sicher ratsam, nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr durch solche Nebenstrassen zu laufen. Granada hat herrliche Gebäude und Kirchen aus der Kolonialzeit – immer wieder durchbrochen durch lokale Gebäude. Aber es ist natürlich auch sehr touristisch, ist es doch ein prima Ausgangspunkt für viele Ausflüge zu den umliegenden Vulkanen, zum Lake Nicaragua, etc.





Auch wir lassen uns diese Möglichkeit nicht entgehen und entschliessen uns, am Sonntag für sicher einen Tag auf die Vulkaninsel Ometepe zu fahren. Nach einer Stunde Fahrt geht es von San Jorge de Rivas auf die Fähre, die uns nach Moyogapa, dem Hauptort auf der Insel bringen soll. Geplante Abfahrtszeit: 10.30 Uhr, Fahrzeit 80 Minuten. Tatsächlich ist dann die Fähre um 12.00 Uhr los und hat gute 2 Stunden gebraucht für die Überfahrt; der See war tatsächlich etwas in Aufruhr. Kostenpunkt pro Person, inklusive Motorrad: Fr. 7.50!! An die doch eher abenteuerlichen Auf- und Runterfahrten auf die Fähre muss ich mich wohl noch etwas gewöhnen ;-) 
Die Insel dann – abgesehen vom Hauptort – wie aus einer anderen Zeit. Alles irgendwie gemütlicher, rustikaler, ärmlicher. Wir übernachten auf dem kleineren Teil der Insel, im Nirgendwo (Nähe Monkey‘s Island) nach ca. 20km Schotterstrasse. Einfache, aber saubere Zimmer, prima frisch gekochtes Abendessen, das Frühstück: einfach herrlich!
 
hhhmmmm......lecker ;-)









 Am Montag dann schon quasi der letzte Tag in Nicaragua: rund um die Insel auf einer prima Schotterstrasse, die keine Langeweile aufkommen lässt und gerade rechtzeitig auf’s Boot um zurück auf’s Festland zu gelangen. Hab ich erwähnt, dass das Rauf- und Runterfahren von der Fähre abenteuerlich war? Pustekuchen; diesmal ein viel kleineres Schiff, an die schmale Planke, die zum drüberlaufen der Passagiere gedacht war, will ich gar nicht mehr denken. Ich war dermassen überrascht, dass ich da drüber fahren sollte und wusste ja gleichzeitig, dass die nur noch auf uns warteten, dass ich keine Zeit mehr hatte, lange nachzudenken. Gas geben, drüber fahren; dass ich mit meinen seitlichen Gepäcktaschen grad zwischen den Türchen durchgekommen bin, hab ich erst an den entgeisterten Gesichtern der Schiffsleute erkannt. Auf der anderen Seite dann ca. 1.5m vom Pier entfernt, wieder eine Holzplanke, aber diesmal haben die Schiffsmänner die beiden Motorräder selber drüber gehieft, was mir noch so recht war. Rechts und links nichts, was davon abgehalten hätte, ins Wasser zu fallen. 

 Anschliessend eine kurze Fahrt zu einem weiteren bekannten Surfer-Spot: San Juan del Sur; nach einigen Versuchen über steile, ziemlich deftige Schotterstrassen dann endlich beim Strand angekommen. Völlig verschwitzt natürlich als erstes ein kühles Bad im Meer und dann anschliessend den Abend bei gemütlichen Mojitos und leckeren Tacos ausklingen lassen. 


 Tja, schon morgen heisst es dann: ab in Richtung Costa Rica….. Zurückblickend muss ich sicher feststellen, dass Nicaragua das bisher ärmste der Zentralamerikanischen Länder war. Es ist wirklich kaum zu fassen, wie die Menschen hier teilweise leben, und das nicht etwa nur in den entlegenen Gebieten. Die vielen bettelnden oder Ramsch-verkaufenden Kinder, ihre Perspektivlosigkeit geben schon zu denken. Und doch sind uns alle Menschen, mit denen wir zu tun hatten, freundlich, oft auch fröhlich begegnet. Die Natur unglaublich schön, die Strassen überraschend ok – und damit meine ich auch die mehrheitlichen Schotterstrassen – die Preise für uns Touristen mehr als erschwinglich.
Nicaragua: definitiv eine Reise wert….