Montag, 13. Juli 2015

10. - 14. Juli: Vancouver Island : mehr als erwartet….


 

Die Fahrt mit der Fähre war unglaublich beeindruckend, wir kamen sogar in den Genuss, einen kurzen Blick auf 3-4 Buckelwale zu werfen - allerdings war ich nie shcnell genug, um das auch photografisch festzuhalten. Aber dennoch unglaublich, diese Riesen der Meere so nah zu sehen in ihrer natürlichen Umgebung.





Nach dem Express-Check-In kurz vor Mitternacht hatte ich im Hostel ein prima 2er-Zimmer bezogen. Meine Zimmernachbarin tauchte allerdings die ganze Nacht nicht auf und am Geruch ihrer Koffer/Kleider zu beurteilen, war sie vermutlich bei einer „Gras“-Party hängengeblieben (und hatte deswegen auch die teure Fähre verpasst) ;-) So kam ich in den Genuss, ein günstiges Dormitory-Preis-Zimmer für mich alleine zu haben. Und daher kurzerhand beschlossen, noch eine Nacht in Prince Rupert zu bleiben und  hab mich am Samstag auf eine schon beinahe alpenmässig-kurvenreiche Ausfahrt nach Port Alice gemacht. Da gab’s zwar nicht viel zu sehen, aber die Fahrt alleine hat sich allemal gelohnt. Anschliessend probierte ich wieder mal, mein Gepäck sinnvoll zu sortieren. Irgendwie hab ich das noch nicht ganz auf der Reihe und ich weiss jetzt schon, dass ich demnächst ein paar Sachen nach Hause schicken werde. Das „Puff“  ärgert mich und ich habe tatsächlich unnützes Zeug dabei. Und weniger Ballast kann nie schlecht sein. Am Sonntagmorgen erwartete mich dann zwar mittelmässiger Regen, aber bis ich meine Siebensachen wieder montiert hatte, nieselte es nur noch leicht. Ich düste los und nahm mir vor, eine schöne Schotterstrecke zu fahren. Den Abzweiger erwischte ich prompt, nachher wurde es wieder mal eher schwierig mit der Orientierung, weil 1. keine Strassenschilder mehr vorhanden und 2. mein Navi diese coole Nebenstrasse natürlich nicht auf dem Radar hatte. Aber egal, einfach wieder ein bisschen „schottern“ üben. Ich merkte schnell, dass es relativ wenig braucht, dass ich mehr „rum-eiere“ wie fahre. Kurzerhand etwas Luft aus den Reifen gelassen – und siehe da, sofort liess es sich ja richtig gut fahren. Bin von den Cross-Reifen her halt schon eine andere Haftung gewohnt, aber ich komme ganz gut klar mit den Heidenau’s. Dank dem vorherigen Regen sah ich wieder mal innert kürzester Zeit wie betoniert aus, aber egal, es hat Spass gemacht. Nach 60km gelangte ich doch recht wundersam wieder zum Highway zurück – nicht wie geplant – naja, einfach im Norden statt im Süden, war also eigentlich die ganze Zeit wieder rückwärts gefahren….. will heissen: an meinen Navigationskünsten muss ich dringend auch noch schrauben ;-) 
Bevor ich dann auf dem Highway weiterfuhr, hab ich zum ersten mal mein Kompressörchen auspobiert – wunderbar, wie die Reifen wieder zu Luft kamen. Heisst ab sofort, dass ich bei allen längeren Schotterstrecken Luft rauslassen werde…. yeepeeeaaaa




Nach einer eher kurzen Nacht in Campbell River – neben mir drei durchaus sympathische kanadische Biker die auf Brauerei-Tour (!!!) sind – und deswegen ziemlich lautstark schlafen ;-)
In Campbell River sind viele Spuren der "Natives" zu sehen, viele sind sesshaft und gut integriert, aber wie überall, wo es noch ursprüngliche Einwohner hat, sind die Probleme vorprogrammiert (Alkohol, Arbeitslosigkeit)







Am Morgen dann entscheide ich kurzerhand, dass ich genug habe. Brauche einen Landschaftswechsel und buche in Victoria – eine komplett englisch wirkende, schöne Stadt - die Fähre für Dienstag Morgen nach Port Angeles (Bundesstaat Washington, USA). 
 

Als krönender Abschluss nochmals ein Zeltplatz direkt am lauschigen Fluss, so richtig kitschig schön.

 




Damit kommt der erste Teil meiner Reise zu einem Ende: Alaska – Yukon – Britisch Columbia – Vancouver Island, rund 4000km gefahren. Es gefällt mir, so unterwegs zu sein, die Leute sind durchwegs freundlich und neugierig und bewundern teilweise, was ich vorhabe. Nicht einmal wegen der Distanz oder weil ich alleine als Frau unterwegs bin oder wegen den „gefährlichen“ Ländern sondern weil sie selbst sich das nie vorstellen könnten und die meisten noch nie über die Staatsgrenze hinaus verreist sind. Ich schätze also dieses Privileg sehr und lasse jeden Tag auf seine Art auf mich wirken.


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