Montag, 20. Juli 2015

15. – 19. Juli 2015: Washington – Oregon: Positives in Hülle & Fülle….

Gleich vorweg: dieser Blog hätte bereits gestern erscheinen sollen - aber im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist brauchbares WiFi ein Fremdwort - dabei buche ich teilweise nur deswegen die teureren Campingplätze..... naja, meine "geneigten" Leserinnen und Leser werden es mir verzeihen ;-)
Und falls es mit der Darstellung etwas hapert.... hab's nach 4 Std. aufgegeben, dran zu arbeiten....

Während ich auf das bestellte Tachokabel wartete, bin ich am Mittwoch an den äussersten Zipfel der Westküste gefahren. Eine herrlich kurvenreiche Strecke von rund 90km – wären da nicht bei jeder Kurve die Geschwindigskeitsbegrenzung auf teilweise 15mph (ca. 25kmh)!!! Mein Glück, dass wenig Verkehr und vor allem keine Polizei auf der Strecke anzutreffen war J
Am Donnerstag dann das „überflüssige“ Zeugs ins Paket und ab auf die Post damit. Kurze Zeit später dann die gute Nachricht vom Mech: das Tachokabel war da; schnurstracks zu Power Equipement in Port Angeles und die Jungs haben prima Arbeit geleistet (Tachokabel, neue Kette, neue Ritzel) und das alles für grad mal $ 285!! (ja ich weiss, meine Rede: keine Preise vergleichen….aber war doch froh, dass es so günstig war). Nun war ich also wieder startklar für die weiteren USA-Abenteuer.

Für den nächsten Tag hiess es nun für den Anfang einfach mal: nach Süden – wann immer möglich über kleine Nebenstrassen. Für den Anfang aber mal dem Hwy. 101 entlang, am Crescent Lake vorbei (und wieder schaut’s aus wie im Engadin). Bei einem kurzen Photo-Stop hab ich dann 5 Biker aus San Francisco angetroffen. Sie alle fuhren europäische Bikes (BMW, Triumph, Ducati) und haben sich köstlich amüsiert, dass ausgerechnet ich mit einer japanischen Maschine unterwegs bin. Allerdings waren auch sie absolut der Meinung, ich hätte für meinen Trip kein besseres Motorrad aussuchen können (das ist wieder mal Balsam für meine doch fleissig arbeitende Suzy Blue).

 


Nach einer ruhigen Nacht in einem State Campground ging es dann rechtzeitig los in Richtung Mount St. Helens. Der Vulkanausbruch von 1980 und seine Auswirkungen hatten mich sehr beeindruckt und wenn ich schon in „der Nähe“ war, wollte ich mir das doch anschauen. Zuerst hiess es aber in einem kleinen Kaff warten. Für rund 1.5 Std. war die Strasse gesperrt (von gefürchtig drein schauenden Sheriffs mit blinkenden Polizeiautos) wegen einem Umzug, einer „Parade“. Keine Ahnung für was genau: eine kunterbunte Mischung von Schönheitsköniginnen, Anwärtern für die Gemeindepräsidentenwahl, kurrligen Fahrzeugen und sonstigen Vereinen.  es war auf alle Fälle lustig, wenn auch etwas gar warm (32°C) um in der Sonne in voller Motorradmontur zu warten….naja….auch daran gewöhne ich mich wohl besser.



 


Allerdings: dabei auch die Swiss Association – es hat scheinbar etliche ausgewanderte Schweizer in der Gegend!! Ich kurzerhand neben das Fahrzeug gestellt  ;-)






Die Gegend rund um den Mt. St. Helens war dann wie erwartet unglaublich beeindruckend. Teilweise noch ganze Hügelzüge, wo die Tannen wie Streichhölzer geknickt daliegen, unterhalb des Berges eine neue Landschaft mit bis 15m dicken Aschehügeln, der Vulkan selbst immer noch rauchend.




Und weiter dann wieder auf einer „Nebenstrasse“ – herrlich kurvig, 80km einem Fluss entlang. Die Amis – da Samstag Abend – am picknicken, campen. Das ist echt cool: die packen ihr Zelt und verbringen das weekend irgendwo am Fluss oder auf einem Campground im Wald, zusammen mit Freunden und Familie. Das war auch mein Plan. Nur: an einem Samstag im Juli bei schönstem Wetter ohne Reservation einen freien Zeltplatz zu finden: ein Ding der Unmöglichkeit; blieb mir also nichts anderes übrig, als in einem Motel einzuchecken – ok… es gibt schlimmeres, als wieder mal eine Nacht in einem richtigen Bett zu schlafen ;-)

Am Sonntag dann wieder auf dem Hwy. 101 in Richtung der berühmten Dünen. Das ist ja schon echt krass: schaust du links, kitschig blaue Seen von Wäldern umrahmt. Schaust du rechts, der Ozean und die riesigen Dünen. Ich hab’s mir dann nicht nehmen lassen und hab mir den Luxus gegönnt, eine Stunde mit dem Quad auf den Dünen rumzudüsen. Ne echte Umstellung: vergebens beim Anhalten den linken Fuss immer nach unten. Und statt ein Griff am Gashebel hatte es einen kleinen Schieber, um Gas zu geben. Aber nach ein paar Minuten hat auch das funktioniert: Fazit daraus, ich fahre lieber Motorrad und bin echt ein Schisshase!!! Hab mich echt nicht getraut, so richtig Gas zu geben, weil aber teilweise auch die Kanten den Dünen nicht gut sichtbar waren. Ein senkrechter Runtersauser hat mir genügt – wollte kein Risiko eingehen und mir irgendwas brechen (hab so ein Flair für solchen Unsinn – für die „Insider“: mein Mittelfussknochen sträubt sich hartnäckig, seinen originalen Zustand einzunehmen. Aber das ignoriere ich genauso hartnäckig – schliesslich kann ihm im Motorradstiefel ja nichts passieren ;-)
    













Von mir wirds definitiv nicht viele "Selfies" geben.... meine Arme sind schlichtweg zu kurz dazu ;-)

Als krönender Abschluss heute: ein Risotto mit Knoblauch (stört ja keinen), Nüssen und Gemüse, dazu ein feines Bier. Und um schön warm in den Schlafsack zu steigen vorher noch ‚ne halbe Stunde in den Hot-Tub... jaja…. Ich lass es mir wahrlich gut gehen. Wer weiss, wie lange ich solchen Luxus noch habe ??

Nachtrag: das schwierigste am heutigen Tag? Das Gespräch auf Französisch mit der Kanadischen Familie aus Montrèal!!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen