Freitag, 10. Juli 2015

08. – 09. Juli: Prince Rupert überraschend….

Gestern Nachmittag bin ich nach einer kurzen Fahrt nun also in Prince Rupert angekommen. Letzte Station des Alaska – British Columbia – Festlandes für den Moment. Nach rund 3‘000km kann ich bisher nur positives berichten, die kleinen Schwierigkeiten mal ausgenommen. Aber die sind ja irgendwie wie das Salz in der Suppe J
Nach kurzer Suche auch prompt mein B&B gefunden. Wie sich herausstellt, das älteste Haus von Prince Rupert und von einer total coolen Lady geführt. Es quillt quasi über vor lauter Schnickschnack, aber irgendwie total süss. 



Wieder mal eine Nacht in einem „normalen Bett“ und am Morgen dann ein Canadian Breakfast, wie Auntie Fifi (so nennt sie sich) mir angekündigt hat. Aber was dann kam war total schräg und gleichzeitig der Hammer. Sitze nun also mit zwei Päärchen aus Oxford und Flämisch-Belgien am Frühstückstisch und uns werden die leckersten Köstlichkeiten aufgetischt. Aber damit nicht genug, Auntie Fifi erklärt uns, dass sie sich als junge Frau als Edith Piaf-Double ihr Geld verdient hat. Und während wir schlemmen, unterhält sie uns mit drei Liedern und zwar einfach total klasse gesungen, mit dem unverkennbaren Piaf-rrrrr. Was für ein Start in den Tag.




Hatte ja beschlossen, mich wieder einmal sportlich zu betätigen und mir bei der Tourist Info die Karten für den Trail zum „Mount Hays“ mitgeben lassen. Vom „Anschluss-Trail“, womit das Ganze ein Round-Trip von insgesamt ca. 18km und 1500 Höhenmetern ergeben hätte, hatten sie leider keine Kopie mehr. Inzwischen weiss ich auch wieso!! Der Weg durch die Vorstadtsträsschen und der Einstieg auf Anhieb gefunden, um dann zügig durch den märchenhaften Wald nach oben zum Aussichtspunkt zu wandern. Eine Schotterstrasse notabene, die jedes Offroad-Herz in Entzücken versetzt hätte – und zudem absolut legal zu befahren.



Auf dem Gipfel angekommen (700MüM) hat sich mir eine unglaubliche Landschaft eröffnet, konnte mich kaum sattsehen an den vielen Inseln und den fjordähnlichen Meer-Anschlüssen.



Nach einer kurzen Pause dann weiter zum Einstieg in den nächsten Trail. Nur, der war nirgends zu finden, auch nicht mit Hilfe von zwei anderen Wanderern. Irgendwann hab ich dann Spuren von einem Quad gesehen und bin denen mal gefolgt, die Richtung hat laut meiner Karte soweit auch gepasst. Durch recht sumpfiges Gebiet immer weiter nach unten, kam endlich der Trail in Sicht – resp. was davon noch übrig war. Völlig verrottet, die Planken, die über den Sumpf und die kleinen Bäche führen sollten, bei der kleinsten Belastung zusammengebrochen. Ich gab mir weitere 15 Minuten, um zu schauen, ob der Trail doch noch besser wird. Aber nachdem ich nur mit Glück verhindern konnte, dass ein rostiger Nagel nicht nur die Sohle meiner Trekkingschuhe sondern auch noch meinen Fuss durchbohrt, habe ich doch beschlossen, umzukehren. Hab mich durch den Sumpf wieder zum Hauptweg raufgekämpft und halt wieder den gleichen Weg nach unten genommen. Zurück in Prince Rupert gleich mal der Tourist Information berichtet, dass sie den Rund-Trail aus ihrem Programm streichen können.
Fazit für heute: der erste Sonnenbrand auf den Schultern, ein dicker Kratzer an der Wade, ein Loch in der Schuhsohle und der definitiv schrägste, köstlichste, aber auch abenteuerlichste Tag bisher! Und das Ganze ohne einen Meter Motorrad zu fahren ;-)

Morgen geht’s dann bereits um 5 in der Früh auf die Fähre nach Vancouver Island. Freue mich jetzt schon darauf, habe ja heute quasi einen Vorgeschmack erhalten, was ich dann alles sehen werde.











1 Kommentar:

  1. Ciao Judith

    Eine traumhafte Landschaft bringst Du den Lesern rüber! Auch Details wie auf den Fotos 11/12 lassen nur erahnen, was du grossartiges erlebst, ganz zu schweigen von deiner stetig wachsenden Liste deines "wild-animal-count". Aber auch den interessanten und herzlichen Menschen die du täglich kennenlernst.

    Wir freuen uns auf weitere Abenteuer und Eindrücke aus dem Teil der Kugel, wo die Welt noch in Ordnung scheint.

    Liebe Grüsse aus der IT

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