Dienstag, 30. Juni 2015

Montag, 29.06.2015: Suzy wartet....

Hab lange geschlafen, obwohl es um 04.45h schon wieder hell ist (wir haben übrigens 10 Stunden Zeitverschiebung zur Schweiz). 2 Tassen Kaffee und nun geht es los: ich weiss, dass meine Suzy Blue mit beinahe meinem ganzen Gepäck seit Samstag in Anchorage auf mich wartet. Aber wo??

Etliche Telefonate später - mit nicht immer ganz so hilfsbereiten Telefonistinnen - weiss ich endlich: die Kiste steht da und wartet auf mich. Ich mache mich sofort auf den Weg, vergesse vor lauter Hektik das Werkzeug im Hostel.

                                   

Kurze Zeit später steh ich vor "meiner" Kiste, zwei schwere Jungs von der US-Wildlife&Homeland-Security kommen auch grad. Die untersuchen jedes Fahrzeug auf Dreck, sprich Erde, die eingeschleppt werden könnte. Ich versichere ihnen, dass mein Motorrad natürlich blitzblank geputzt ist. Sie loben meine perfekt gebaute Kiste, aber müssen natrülich trotzdem kucken, ob meine Suzy Blue tatsächlich ok ist. Während sie die ersten beiden Motorradkisten öffnen, plaudern wir über Alaska, welchen Weg ich runter nach Vancouver nehmen könnte, welches Motorrad am besten geeignet ist, etc.... und je länger wir plaudern, desto unsicherer werde ich, ob mein Motorrad tatsächlich total sauber ist. Aber meine Angst war unbegründet, alles bestens. Stempel auf meine Papiere und weiter geht's, resp. zurück zum Flughafen, dort einen weiteren Stempel holen. Auch das geht zackig und wieder zurück zum Cargo-Dienst. Nun gehört sie wieder mir, meine Suzy Blue!!
Damit ich aber weitermachen kann, muss ich nun zuerst das Werkzeug holen und natürlich Benzin auftreiben. Mit dem Bus also zurück in Richtung Stadt und bei der erstbesten Tankstelle ausgestiegen. Nun nur noch zum Hostel und Werkzeug holen.... aber das ist nun nicht mehr so einfach. Der Bus-Fahrer will mich mit meinem vollen Benzinkanister nicht mehr in den Bus einsteigen lassen; vielleicht plane ich ja einen Anschlag oder so!! Zu Fuss wären es rund 7km, also kurzerhand ein Taxi angehalten und weiter geht's. Der Taxi-Fahrer ist ein sympatischer, ununterbrochen plaudernder Ex-Kroate und so ist das eine ganz lustige Fahrt.

Endlich zurück beim Cargo-Dienst, stellt mir der junge Mitarbeiter meine Kiste auf den Innenhof mit der Bemerkung: jetzt gehört sie dir. Nun steh ich da und weiss, was auf mich zukommt: alle Torks-Schrauben lösen, Deckel und eine Seitenwand wegnehmen und mir dann überlegen, wie ich nun alleine das Vorderrad wieder rein- und das Motorrad rauskriege aus der Kiste ;-)
Nun ja, viel studieren nützt nichts, ich fange einfach mal an. Der erste Teil geht ja ganz gut und nachdem alle Befestigungen gelöst sind, schaffe ich es sogar, den vorderen Teil auf ein weiteres, kleines Pallette zu hiefen und nach draussen zu zerren. Aber sie ist immer noch nicht hoch genug, um das Vorderrad reinzumechen. Also hole ich nun halt doch Hilfe. Mit dem Stapler heben sie meine Suzy ein bisschen weiter an und schwups, ist das Vorderrad drin und der Staplerfahrer auch schon wieder weg. Jetzt steht sie immer noch halb in der Kiste, aber das schaff ich nun doch easy. Ziehe alles Schrauben wieder richtig fest, Bremse testen. Passt!

 

 

 Also mal ehrlich: ein bisschen stolz bin ich schon auf mich, dass das so problemlos geklappt hat ;-) aber ich hatte ja auch richtig gutes
Training daheim. Danke dir Joe, ohne dich wäre ich schon hier völlig aufgeschmissen gewesen!!!
Mit einem lauten "yeehaaaaa" (auch wenn das ausser mir keiner hört) und einem riiiiesigen Grinsen im Gesicht- fahre ich auf meiner Suzy Blue zurück nach Anchorage. Nun wird es mal Zeit, endlich was zu futtern. Bin aber inzwischen derart geschafft, dass ich mir im Hostel nur noch kurz was brutzle und dann sofort schlafen geh.

 

1 Kommentar:

  1. Jetzt geht's los, jetzt geht's los! Sieht echt professional aus! Nun sind wir gespannt auf die kommenden Abenteuer!
    Liebe Grüsse vom IT-Team

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