Samstag, 29. August 2015

23. – 28. August: Mexikos Festland, 2. Teil…… tägliche Regengüsse ab sofort inklusive



So bin ich nun also wieder alleine unterwegs, bin am Sonntag auf direktem Weg nach Cordoba gefahren, einer wirklich malerischen Stadt, zum Gebiet Puebla gehörend. Auf dem Weg dahin einen Abstecher zu meinen ersten Indianischen-Ruinen in Càcaxtla und dabei auch wirklich zum ersten Mal von einer Polizeikontrolle angehalten worden. Aber da meine Papiere ja alle in Ordnung sind, konnte ich problemlos weiterfahren. In Cordoba herrschte dann ein heilloses Verkehrschaos, da die Stadt grade ihren 194. Gründungs-Jubiläums-Tag feierte ;-) ist doch auch cool: egal welches Jahr, Hauptsache feiern….und wie jeden Tag zum Aschluss das allabendliche Gewitter., dass das Verkerhschaos natürlich nict wirklich besser gemacht hat....


Ruinen der Coaxactl, Nähe Cordoba












Am nächsten Tag hab ich mir dann gemütlich die Stadt angeschaut und mein Motorrad mit zusätzlichen Lampen ausgestattet, nachdem mir meine Mexikaner versichert hatten, dass meine normale Beleuchtung im Regen, resp. Nebel kaum sichtbar ist. Da ich aber in den nächsten Wochen wohl öfters mit Gewittern und in den Bergen auch mit Nebel rechnen muss, wollte ich für Abhilfe sorgen. Da keine Motorrad-spezifischen Geschäfte aufzutreiben waren, hab ich mir mit grellen Fahrradrückstrahlern (hinten) und riesigen LED-Taschenlampen (vorne) ausgeholfen. Sieht man nun tatsächlich viel besser. Tja, bei uns zu Hause wird wegen jedem zusätzlichem Lämpchen ein riesen Theater gemacht, dabei sollten sie froh sein, wenn die Motorradfahrer besser gesehen werden (von wegen Via Sicura und so…. aber lassen wir das). Hier werden alle Fahrzeuge nach Lust und Laune mit Strahlern und ähnlichem ausgestattet, Hauptsache, man wird gesehen.

Am Dienstag dann die absolut coole Strecke (Carratera Nr. 175) von Cordoba nach Oaxaca. Von 800m auf 3000m und wieder auf 1500m runter, auf rund 150km Kurven ohne Ende, allerdings hat es dann bei der Passhöhe genieselt und war entsprechend ziemlich kühl (vornehm ausgedrückt). 



Kaum unten im Tal dann wieder die schwüle Hitze, die den Schweiss in Bächen fliessen lässt. Sauna der etwas anderen Art. In Oaxaca bin ich direkt zum Suzuki-Händler gefahren um den kleinen Service und den Wechsel des hinteren Reifens zu organisieren. Obwohl noch einiges an Profil an den Seiten vorhanden war, war auch der Mechaniker der Meinung, dass für die Regenzeit und bei ev. matschigen Strassen in Zentralamerika ein anderer Reifen definitiv von Vorteil wäre. War schon ein bisschen sauer, nach nicht mal 5000km schon wieder wechseln zu müssen – das nächste Mal bestehe ich auf „meinem“ Reifen und lass mir nichts anderes mehr andrehen. Dank Navi dann problemlos durch den Feierabendverkehr durchgemogelt und direkt neben einem lauschigen Park mein Hostel gefunden. Und hier kam ich zum ersten Mal in den Genuss, mein Motorrad im Gang des Eingangsbereichs parkieren zu dürfen. Schon ein lustiges Gefühl, das Motorrad direkt ins Hostel reinzumanövrieren – Gott bin ich froh, hab ich ein kleines Motorrad :-)








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teilweise total skurrile Eingangsbereiche zu den geschäften und Bars


















Während meine Suzy Blue am nächsten Tag ihre Schönheitskur bekam, habe ich eine Touristen-Tour gemacht: Monte Alban, eine wirklich grosse, beeindruckende Ruinen-Stätte der Zapoteken. Schon beeindruckend, was sie bereits um 500v.Chr. für eine gut organisierte, hochstehende Kultur pflegten. Wir hatten einen redseligen, aber sehr amüsanten einheimischen Indio-Guide, der uns aber unglaublich spannende Infos zum Besten gab, was die Zapoteken bereits alles wussten und im alltäglichen Leben anwendeten (Naturheilmittel, Landwirtschaft, Bewässerung, etc.). Und der aus seinem Missfallen gegenüber den Europäern (geschichtsmässig betrachtet) und der jetzigen Regierung keinen Hehl machte. Ich war wieder einmal die einzige Nicht-Mexikanerin in der Gruppe und konnte so an meinem Spanisch feilen…..phhhuuuu….

Monte Alban, Oaxaca


Anschliessend an die Ruinen noch zwei Handwerks-Stätten besucht: eine Holzschnitzerei mit Malerei und eine Tontöpferei, beides aber noch nach alten Grundsätzen ausgeführt und es war absolut erstaunlich, mit welchem Geschick die HandwerkerInnen mit den einfachsten Werkzeugen die unglaublichsten Waren herstellten.  


unser Guide Alberto

alles von Hand, mit einfachen Pinseln bemalt

mehr braucht es nicht für die Herstellung dieser herrlichen Waren


der Tod und Totenköpfe sind allegegenwärtig
ein über Generationen vererbtes Wissen




















Am Abend durfte ich dann Suzy Blue abholen: frisch gewaschen, Service gemacht und prima neue Hinterreifen. So gefällt sie mir wieder; jetzt muss nur ich schauen, dass auch meine Motorradkleider wieder mal eine Wäsche kriegen – grad im Moment würde ich in keinem Motorradbekleidungs-Katalog aufgenommen ;-)
Zum Abschluss dieses Mexiko-Teils bin ich dann am nächsten Tag die „175“ bis an die Pazifik-Küste runter gefahren. Was wieder ein toller Kurven-Spass gewesen wäre (und wieder auf 2800m rauf und auf 0m runter). Wäre, wenn da ab ca. der Hälfte nicht eines dieser tropischen Gewitter auf mich runter geprasselt wäre. Für einmal nicht im Kurvenrausch sondern dankbar hinter einem Auto hinterher; so hab ich immer rechtzeitig gesehen, wie hoch das über die Strasse fliessende Wasser war und wo die nicht-signalisierten „bumps“ versteckt waren. Naja, der Motorradanzug und die Stiefel halten, was sie versprechen und die Handschuhe haben sich tapfer lange gegen das Wasser gewehrt. Alles halb so wild, kaum war das Gewitter durch bereits wieder tropisch warm. So schnell wie möglich also raus aus den Regenklamotten, damit ich drunter nicht wegschmelze. Im Gegensatz zu den meisten Touristen bin ich nicht zum berühmten Surfer-Spot „Puerto Escondido“ gefahren sondern in das kleine, verschlafene Nestchen Puerto Angel. Eine gute Wahl mit einem herrlichen Hostel und abends dann wieder mal am Strand bei den Einheimischen Tacos essen – ich glaub, das wird meine Leibspeise :-)
die Aussicht von meinem Zimmer :-)


mein Zimmer!!
mit Outdoor-Lavabo









Puerto Angel
 Kurz und gut, Mexiko gefällt mir bisher ausnehmend gut: seine Geschichte, die Landschaft, die Strassen; vor allem aber die Menschen. Bisher nur freundliche, interessierte Mexikaner und Mexikanerinnen, die sich auch immer sehr Mühe geben, sich mit mir zu verständigen.
Hasta entonces….
und hier einfach noch einn paar Eindrücke der Menschen....



jeder probiert irgendwie zu überleben


Strassenverkäuferinnen aller Altersstufen


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