Samstag, 22. August 2015

16. – 19- August: Baja California – und plötzlich nicht mehr alleine unterwegs….



Nachdem ich einige Tage „festsass“, hab ich mich am Sonntag auf eine lange Strecke gestürzt: von Ensenada bis runter nach Guerrero Negro, rund 600km. Was normalerweise keine monstermässige Distanz ist, aber bei irgendwo zwischen 35 – 38°C und dem heissen Wind (an den „Begleiter“ muss ich mich echt noch gewöhnen) wird der Tag lang. Immer wieder unterbrochen durch entweder Trinkpausen, Photostops oder Militärkontrollen (immer noch ohne angehalten zu werden), bin ich gut vorwärts gekommen. Und bin endlich sogar 1,2 mal ein paar Motorradfahrern begegnet. Auffallend während der ganzen Fahrt die vielen „Abschiedsgrüsse“ für Autofahrer, die auf der Strasse ihr Leben verloren haben. Die Mexikaner zelebrieren das regelrecht – manchmal doch recht bizarr, ständig auf diese „Häuschen“ mit Kreuz, Blumen, Heiligenbilder zu stossen. 













Am Abend dann nicht mehr gross ins Dorf sondern direkt beim Motel ins Restaurant. Und da waren sie wieder, die Biker, die ich schon gesehen hatte. Sie haben im gleichen Restaurant gegessen wie ich. Natürlich haben wir ein paar Worte gewechselt (mit Händen, Füssen, Mexikanisch, English) und sie haben mir noch den Tip gegeben, eine andere Fähre auf’s Festland zu nehmen, als ich geplant hatte. Nachdem ich mit meinen Zimmer-Gspänlis „abgemacht“ hatte, dass sie da bleiben, wo sie grad waren (nämlich an der Zimmerdecke), bin ich am nächsten Morgen tiptop ausgeschlafen wieder losgefahren. 


Bei einem Photostop haben mich die Mexikanischen Biker wieder eingeholt und gleich „mitgeschleppt“, dem heissen Wetter für einen Moment zu entfliehen und an einem schönen Strand mit Restaurant baden, resp. essen zu gehen. Das habe ich mir natürlich nicht zweimal sagen lassen.

 

 

Ein lustige Männer-Runde von 3 Harley- und 2 Goldwing-Fahrern, irgendwo zwischen 40 & 60 Jahren alt, auf dem Rückweg von Sturgis und auch schon bald 1 Monat unterwegs. Da ich mehr oder weniger die gleiche Strecke vor mir hatte, habe ich mich ihnen für die nächsten Tage kurzerhand angeschlossen, resp. sie haben mich dazu eingeladen. Das war richtig ungewohnt, wieder mal mit anderen zu fahren, nicht alleine zu essen, bei den Stops was plaudern zu können – naja, ehrlich gesagt mehr zugehört wie geplaudert, da kaum einer einigermassen Englisch konnte. Hatte aber natürlich den Vorteil, dass ich mein Spanisch nun definitiv ausgraben und ausbauen musste. Aber die Fünf gaben sich richtig Mühe mit mir und mit der Zeit kamen wir ganz gut zurecht. Nebst der Sprache lerne ich auch die typischen Mexikanischen Speisen kennen. Da ich bei vielen Sachen nicht weiss, was es genau ist, lass ich meistens einen von Ihnen für mich auswählen – und gebe mich soweit „in Gefahr“, dass sie ausser Speisen mit Eiern (ess ich immer noch nicht) und allzu scharfes (meinem Magen zuliebe) einfach wählen können. Und so esse ich inzwischen mit Käse überbackene Muscheln, Eintöpfe wo ich nicht genau weiss, was drin ist (aber fein schmeckt), Tacos mit allen möglichen Einlagen, unter anderem auch mit Fisch – die Insider wissen, was das in meinem Fall heisst ;-) und zu allem natürlich immer Frijoles, die mir überraschend gut schmecken und auch gar keine unangenehmen Nebenwirkungen haben (pffffff). Die Jungs würzen alle ihre Speisen immer noch mit Limonen und vor allem mit Tonnen von frischen Chilis, aber daran getraue ich mich definitiv noch nicht. Resp. nach einem Versuch – und einem anschliessenden Lachkrampf der Mexikaner- nicht mehr. Tagsüber sind wir alle brav, Bier und ähnliches (einer der Drinks heisst ähnlich wie eine Blume, der Name ist mir grad entfallen) gibt es erst abends….
Ein weiterer Vorteil einer quasi „Gruppe“? Man kann sich so nette Sachen wie eine Charter-Bootstour in Cabo San Lucas erlauben, oder die Bauarbeiter überreden, die Strasse zu räumen, damit wir in Todos Santos direkt vor das berühmte Hotel California (Song von The Eagles) fahren können. Ich bin ganz ehrlich, ich hatte KEINE AHNUNG, dass es das Hotel tatsächlich gibt!? Aber das hat mich natürlich schon ziemlich beeindruckt – und klar musste ich dann auch noch gleich ausprobieren, wie es sich anfühlt, auf einer Harley zu sitzen und dazu in Konzertsaal-Lautstärke „Hotel California“ zu hören ;-) kein weiterer Kommentar dazu….







Norberto, Victor, José, Antonio, Arturo















 

Am Mittwoch dann mit Schwung auf die Fähre, um endlich das Mexikanische Festland „in Angriff“ zu nehmen. Ich werde noch ein paar Tage mit den Mexikanern zusammenbleiben, da sie auf ihrem Heimweg ins Landesinnere fahren und nebst den vorausgesagten Gewittern auch die Temperatur an der Küste mich nicht grad reizt. Also „nütze“ ich die Gelegenheit und lass mir mehr von diesem grossen Land zeigen.  Mehr davon „demnächst in diesem Theater“….. hasta mañana











Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen