Donnerstag, 24. September 2015

18. – 22. September: Nicaragua – Kolonialstädte, Vulkaninseln und „wieder mal“ Strandleben….



Nach der lustigen Vulkantour geht’s dann am Freitag mit ein paar „Umwegen“, sprich Schotterstrassen nach Granada. Es ist echt nicht immer ganz ohne, bei brütender Hitze in einer solchen Stadt durch’s Einbahn-Chaos und Verkehrsgewimmel das richtige Hostel zu finden. Gottlob ist es in der Nähe des Zentrums und so geht es nach einer kühlenden Dusche schon bald zum wohlverdienten Nachtessen. Im historischen Zentrum reiht sich ein Restaurant ans andere, überall werden einem die Speisekarten unter die Nase gehalten – und wie immer natürlich auch die vielen Strassenverkäufer, hier in Nicaragua allerdings viele davon Kinder, die sich kaum abschütteln lassen. Grad bei offensichtlicher Armut ist es nicht immer einfach, nein zu sagen. Aber bei einem was zu kaufen, heisst, den restlichen Abend keine Ruhe mehr zu haben. So lassen wir uns irgendwann zur Happy Hour überreden (2  Bsp. Mojitos für umgerechnet Fr. 2.50) und geniessen ein feines Essen dazu. Am Samstag dann weiter die Stadt erkunden; es ist schon krass: eine Strassen neben der historischen Hauptstrasse ist schon wieder Nicaragua-Alltag pur, was einfachste, resp. meistens sehr ärmliche Wohnverhältnisse bedeutet. Ich fühle mich beim Spazieren in diesen Gegenden nicht etwa bedroht, aber es ist sicher ratsam, nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr durch solche Nebenstrassen zu laufen. Granada hat herrliche Gebäude und Kirchen aus der Kolonialzeit – immer wieder durchbrochen durch lokale Gebäude. Aber es ist natürlich auch sehr touristisch, ist es doch ein prima Ausgangspunkt für viele Ausflüge zu den umliegenden Vulkanen, zum Lake Nicaragua, etc.





Auch wir lassen uns diese Möglichkeit nicht entgehen und entschliessen uns, am Sonntag für sicher einen Tag auf die Vulkaninsel Ometepe zu fahren. Nach einer Stunde Fahrt geht es von San Jorge de Rivas auf die Fähre, die uns nach Moyogapa, dem Hauptort auf der Insel bringen soll. Geplante Abfahrtszeit: 10.30 Uhr, Fahrzeit 80 Minuten. Tatsächlich ist dann die Fähre um 12.00 Uhr los und hat gute 2 Stunden gebraucht für die Überfahrt; der See war tatsächlich etwas in Aufruhr. Kostenpunkt pro Person, inklusive Motorrad: Fr. 7.50!! An die doch eher abenteuerlichen Auf- und Runterfahrten auf die Fähre muss ich mich wohl noch etwas gewöhnen ;-) 
Die Insel dann – abgesehen vom Hauptort – wie aus einer anderen Zeit. Alles irgendwie gemütlicher, rustikaler, ärmlicher. Wir übernachten auf dem kleineren Teil der Insel, im Nirgendwo (Nähe Monkey‘s Island) nach ca. 20km Schotterstrasse. Einfache, aber saubere Zimmer, prima frisch gekochtes Abendessen, das Frühstück: einfach herrlich!
 
hhhmmmm......lecker ;-)









 Am Montag dann schon quasi der letzte Tag in Nicaragua: rund um die Insel auf einer prima Schotterstrasse, die keine Langeweile aufkommen lässt und gerade rechtzeitig auf’s Boot um zurück auf’s Festland zu gelangen. Hab ich erwähnt, dass das Rauf- und Runterfahren von der Fähre abenteuerlich war? Pustekuchen; diesmal ein viel kleineres Schiff, an die schmale Planke, die zum drüberlaufen der Passagiere gedacht war, will ich gar nicht mehr denken. Ich war dermassen überrascht, dass ich da drüber fahren sollte und wusste ja gleichzeitig, dass die nur noch auf uns warteten, dass ich keine Zeit mehr hatte, lange nachzudenken. Gas geben, drüber fahren; dass ich mit meinen seitlichen Gepäcktaschen grad zwischen den Türchen durchgekommen bin, hab ich erst an den entgeisterten Gesichtern der Schiffsleute erkannt. Auf der anderen Seite dann ca. 1.5m vom Pier entfernt, wieder eine Holzplanke, aber diesmal haben die Schiffsmänner die beiden Motorräder selber drüber gehieft, was mir noch so recht war. Rechts und links nichts, was davon abgehalten hätte, ins Wasser zu fallen. 

 Anschliessend eine kurze Fahrt zu einem weiteren bekannten Surfer-Spot: San Juan del Sur; nach einigen Versuchen über steile, ziemlich deftige Schotterstrassen dann endlich beim Strand angekommen. Völlig verschwitzt natürlich als erstes ein kühles Bad im Meer und dann anschliessend den Abend bei gemütlichen Mojitos und leckeren Tacos ausklingen lassen. 


 Tja, schon morgen heisst es dann: ab in Richtung Costa Rica….. Zurückblickend muss ich sicher feststellen, dass Nicaragua das bisher ärmste der Zentralamerikanischen Länder war. Es ist wirklich kaum zu fassen, wie die Menschen hier teilweise leben, und das nicht etwa nur in den entlegenen Gebieten. Die vielen bettelnden oder Ramsch-verkaufenden Kinder, ihre Perspektivlosigkeit geben schon zu denken. Und doch sind uns alle Menschen, mit denen wir zu tun hatten, freundlich, oft auch fröhlich begegnet. Die Natur unglaublich schön, die Strassen überraschend ok – und damit meine ich auch die mehrheitlichen Schotterstrassen – die Preise für uns Touristen mehr als erschwinglich.
Nicaragua: definitiv eine Reise wert….

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen