Nachdem sich der Ärger über die mühsamen und anstrengenden
Grenzübergänge etwas gelegt hatte, haben wir uns kurz entschlossen für Montag
der Somoto-Canyon-Tour angeschlossen: während rund 7km eine Mischung aus dem
Fluss entlang laufen und im Fluss drin waten oder vielmehr schwimmen, 2
herzhafte Sprünge vom Felsen in die Tiefe durften natürlich nicht fehlen!
vor dem Sprung in die Tiefe....doch etwas skeptisch!! |
Niaraguanischer Sonntags-Ausflug |
Am Dienstag dann war endlich wieder mal „action“ auf der
Strasse angesagt. Wir hatte uns eine kleine Ökolodge in den Bergen als Übernachtung
ausgesucht und dabei bewusst den Panamerican-Highway ausgelassen und uns auf
Hauptstrassen konzentriert. Was hier in Nicaragua mehrheitlich „nicht
asphaltiert“ bedeutet. So sind konnten wir von 180km tatsächlich rund 120km
Schotterstrasse geniessen - mit Bachdurchfahrten - und haben dabei natürlich auch viel mehr von Land und
Leuten gesehen. Für diese Strassen müssen wir zwar sowohl mehr Zeit wie auch
Energie einrechnen, aber lohnenswert sind sie allemal und dazu logischerweise
auch mit viel weniger Verkehr, zumindest motorisierter. Dafür musste man jederzeit
mit Huhn, Hund, Schwein, Kuh oder Pferd rechnen, sind diese hier doch meist
frei unterwegs, um sich ihr Futter selber zu suchen.
einfach, aber effektiv und in dem steilen Gelände unschlagbar |
eine Bachdurchfahrt - für einmal erfolgreich :-) |
diese Brücke wäre die "Alternative" zum Bach gewesen |
Die letzten 5km rauf zur
Ökolodge „La Bastilla“ allerdings waren dann nichts für schwache Nerven und ich
war mehr als nur froh, dass wir vor dem täglichen Gewitter angekommen sind: „lustige“
Brücken, immer gröberer Schotter und grössere Steinbrocken und zum Abschluss
dann noch einbetonierte, runde Steine bei einer Steigung von ca. 25% und
mehreren Spitzkehren. Aber der Weg hat sich gelohnt, die Ökolodge ein absoluter
Hammer mitten im Regenwald, rundherum kleine Flächen mit biologisch angebautem
Kaffee, Mais, Gemüse, etc. Zur Ökolodge gehörend eine Landwirtschaftsschule, wo
die jungen Leute der kleinen Dörfer lernen, das Land ökologisch und ökonomisch
zu bewirtschaften.
Die Nacht ausnahmsweise wieder mal ohne Lastwagenlärm, Hundegebell,
Feuerwerk und laut dröhnender Musik sondern mit dem Zirpen der Grillen, Vogelgezwitscher
und dem Prasseln des Gewitters – was mich allerdings schon wieder etwas nervös
machte, stellte ich mir doch die Runterfahrt bei nasser Strasse vor! Aber
einmal mehr so viel Glück, dass der Regen kurz vor Sonnenaufgang aufhörte und
wir so schön langsam runtertrudeln konnten. In Matagalpa war ich dann mit
Judith, einer ehemaligen Schulkollegin aus Kantonsschulzeiten verabredet. Wir
hatten uns kurz vor meiner Abreise zufällig bei der Arbeit getroffen – nachdem wir
uns über 25 Jahre nicht mehr gesehen hatten – und dabei im Gespräch
festgestellt, dass sie zur gleichen Zeit in Nicaragua sein würde wie ich. Sie
allerdings nicht zu Ferienzwecken sondern im „Auftrag“ von Interteam. Schnell
sind die Stunden beim Plaudern über das hier-und-jetzt, über unsere gemeinsamen
Schuljahre und und und vorbei gegangen. Mein ursprünglicher Plan, noch nach
Léon zu fahren damit definitiv vom Tisch, hatte ich mir ja geschworen, nie mehr
im Dunkeln zu fahren. Coolerweise konnte ich bei der Gastfamilie übernachten,
wo auch Judith zur Zeit wohnt. Dass am gleichen Abend zufällig ein Chor aus
Brnadenburg in Matagalpa ein Konzert gab, haben wir natürlich ausgenützt und so
einen richtig gemütlichen Abend verbracht.
Morgen Donnerstag geht’s dann schon um 6 los in Richtung
Léon, musste ich doch rund 160km fahren, um rechtzeitig nach Léon zu kommen. Pat
und ich haben uns die „Volcano Boarding Tour“ vorgenommen. Mehr dazu im
nächsten Post….. ;-)
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