Nach einer wirklich problemlosen Überfahrt erreichen wir Newcastle upon Tyne pünktlich und fahren schon nach kurzem Zoll-Prozedere aus dem Fährhafen.
Unseren 1. Tag in England nehmen wir gemütlich, müssen wir uns doch an den Links-Verkehr zuerst mal gewöhnen. Nachdem wir Newcastle auf schnellstem Weg verlassen haben, führen uns kleine Landstrassen der der «Hadrian’s Wall» entlang bis nach Carlisle. Leider ist Altstadt grad keine lauschige Fussgängerzone sondern eine Monster-Baustelle, da der komplette Belag an Pflastersteinen neu belegt wird. Schade. Wir besichtigen aber nichts destotrotz die beeindruckende Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert.
Blühender Ginster, weite Felder & Hügel, sehr wenig Verkehr und unzählige Schafe mit oft scheinbar frisch «geschlüpften» Lämmchen begleiten uns auf den ersten 120km. Und das sollte sich auch in den nächsten 3 Tagen nur unbedeutend ändern. Einfach herrlich.
Am 2. Tag überqueren wir endlich bei Gretna offiziell die Schottische Grenze (!!) und fahren anschliessend wieder querfeldein bis auf den Campingplatz neben Culzean Castle; nicht ohne vorher den beeindruckenden Leuchtturm von Turnberry zu besuchen - wir bemerken erst da, dass der dazugehörigen Golfplatz und der echt schön renovierte Leuchtturm 2014 von Donald Trump gekauft und alles restauriert worden war. Naja; der Leuchtturm hat sich das ja nicht ausgesucht, schön anzusehen war er trotzdem.
Unsere 1. Nacht im Zelt wollen wir natürlich gebührend feiern; leider verfügt der Campingpplatz über keinen Shop, deshalb sattle ich SuzyBlue nochmals und kaufe uns entsprechendes Material ein 😉
Der 2. Tag führt uns bereits auf unsere erste Insel: Isle of Arran; zwar klein, aber die Szenerie und Landschaft einfach nur atemberaubend. Das Übernachtungsangebot ist recht überschaubar: entweder unfassbar teuer oder nicht mehr existent. So versuchen wir auf gut Glück einen der wenigen Campingplätze, an der Südspitze der Insel: Sealshore Camping. Und was für ein Glücksgriff: direkt am Strand, nicht teuer, alles vorhanden was das Camperherz begehrt (ausser dem Shop für das obligate Stiefelbier), wenig andere Gäste: klein aber fein!
Die Nacht zwar
recht kühl, aber dank Lisa’s zusätzlichem Inlet überstehe ich diese Nacht in
meinem Hochsommer-Schlafsack (keine Ahnung, was ich mir dabei gedacht habe, den
mit nach Schottland zu nehmen!!) und nach einem heissen Tee nehmen wir den 3.
Tag in Angriff.: die Küste von Arran rauf zur Fähre – auf dem Weg erleben wir
die ersten 3-4 Minuten leichten Regen in Schottland!! - , die uns rüber zur
Halbinsel Kintyre bringt. Die Wartezeit verkürzen wir mit einem superleckeren
Sandwich, «home made» und mit viel Liebe hergerichtet.
Auf der Halbinsel Kintyre angekommen ziehen wir südwärts nach Campbeltown und weiter ans South End. Und wieder: kaum Verkehr auf den Single Roads, die Fahrt fühlt sich an wie Achterbahn fahren: rauf, runter, rechts rum, links rum…. Und dabei immer ein Auge in der Mitte der Fahrbahn, wo einiges an Schotter liegt. Wir wechseln von der Küste ins Landesinnere, vorbei an viel Landwirtschaft, (leider) abgeholzte Flächen und wieder zurück an die Küste. Das Wetter spektakulär: wo wir von der Insel Arran aus noch Regen gesehen hatten, scheint auch hier inzwischen wieder die Sonne.
Nach einem herrlichen Tag kommen wir
abends in Inveraray an und beziehen ein schnuckelig kleines Zimmerchen im
einzigen Hostel vor Ort. Aus dem geplanten Shopsightseeing-Spaziergang wird nichts:
die meisten Shops und sogar Coffeeshops haben bereits um 17 Uhr geschlossen! So
landen wir notgedrungen im Pub vom The George Hotel, wo wir fasziniert dem
lustigen (und absolut nicht verständlichen) Dialekt der Einheimischen lauschen.
Zurück im Hostel planen wir dann die kommenden Tage; wir haben inzwischen
gelernt, dass man die Fähren besser rechtzeitig plant, genau so wie die
Übernachtungsplätze. Wir sind – obwohl noch nicht Saison – im Touristengebiet
und zahlbare Unterkünfte echt rar gesät. Und jede Nacht bei max. 8°C möchten
wir nun doch nicht im Zelt übernachten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen