Donnerstag, 21. Juni 2018

SuyzBlue goes east: Montenegro, 15. - 19.06.2018

Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Kaum in Albanien angekommen, schon geht es weiter nach Montenegro. wenigtens kommt es mir so vor.
Die Fahrt von Theth an die Grenze zu Montenegro zeigt mir mein Navi zum grössten Teil als Schotterstrecke an; prima, denke ich....ist ja mit ein Grund, wieso ich in diese Ecke Europas reisen wollte ;-)
Aber wieder einmal weiss das Navi nicht, was aktuell ist. Die SH20 ist eine perfekt ausgebaute Bergstrecke, wie wir sie von unseren Schweizer Pässen kennen. Ich wage hier sogar den Vergleich zur berühmten Stilfserjoch-Passstrasse....nur dass es hier weder Fahrradfahrer, noch Camper, noch sonst viel Verkehr hat. Naja, ausser mit den üblichen Schafherden....mit denen muss man natürlich immer und überall rechnen ;-)
So schraube ich mich Kurve um Kurve das Vermosh-Tal hoch ....und dann anschliessend das Ganze natürlich wieder runter. Nehme mir aber dazwischen auch immer wieder Zeit, die beeindruckenden Felsformationen zu bewundern. Echt der Hammer!




Die perfekte Strasse endet ca. 500m vor dem Grenzübergang zu Montenegro. Zufall? Wohl kaum. Tiefer Schotter, riesige Schlaglöcher - zur Zeit gut gefüllt mit Wasser - bereiten ein stimmiges Ende des Albanien-Teils. An der Grenze dann ein problemloser Übergang, ausser den Fahrzeugpapieren und der ID wollen die Grenzer nichts sehen. Noch nicht mal die grüne Versicherungskarte. Der Montenegrinische Grenzer hatte aber eh keine Zeit, meine Papiere genau zu studieren, er musste nämlich grad Fussball-WM schauen. Dass er mich dafür ein paar Minuten länger im Regen hat stehen lassen (wörtlich zu verstehen), hat ihn nicht gestört. Und mich ehrlich gesagt auch nicht. Was soll's, hab ja Zeit.
Eine kurze Strecke nur bis zu meinem Tagesziel: Plav. Hier ist wieder mal SIM-Karten-Wechsel angesagt. Diesbezüglich muss ich mir echt was anderes einfallen lassen, ist irgendwie mühsam.  Mal schauen, gibt ja in der Zwischenzeit auch da geeignete Abhilfe. Man (frau) muss sich nur rechtzeitig - und im besten Fall noch solange man zu Hause ist - drum kümmern...
Im Hotel - die Preise laden einen wirklich ein, sich wieder mal diesen Luxus zu gönnen - treffe ich noch auf vier Deutsche Motorradfahrer, ihre Motorräder -auch eher älteren Datums -  bepackt wie wenn sie auf Weltreise wären. Eine gemütliche Herrenrunde. mit denen ich dann beim Frühstück noch etwas plaudere. Sie erzählen mir ganz stolz, dass sie jedes Jahr für ca.3 - 4 Wochen zusammen unterwegs sind. Und dabei werden die alle im nächstenJahr 80 Jahre alt!! Nicht zu glauben.... da kann ich ja noch eine Weile Motorrad fahren, bis ich so weit bin wie sie.
Das Wetter will momentan nicht so recht. Die Fahrt zum Dormitor Nationalpark ist im besten Fall wolkenverhangen, immer wieder regnet es ein bisschen. Entsprechend fallen die Temperaturen in den Keller. Am nächsten Morgen ist es grad noch 8°C....Zeit also, an die Küste und damit wieder an die Sonne zu kommen. Die wenigen Augenblicke ohne Regen zeigen aber, wie unglaublich schön es hier oben wäre. 
Der Durmitor NP ist nicht nur im Sommer ein beliebtes Ziel für sämtliche Sommer-Bergsportarten (u.a. ist das Adrenalin fördernde Ziplining hoch im Kurs) sondern im Winter scheinbar auch ein gut besuchtes Skigebiet.





Die Bucht von Kotor ist nun mein nächstes Ziel - auch wenn recht touristisch - will ich mir dieses landschaftliche Highlight nicht entgehen lassen.  Die Photos auf dem Weg dahin sprechen für sich!




Am rechten Seeufer der kleinen Bucht finde ich einen tollen Campingplatz, nicht überlaufen wie bei den Hauptorten. Von da aus erkunde ich am nächsten Tag die schönen Altstädte von Kotor und Herceg Novi. Grad Kotor ist zwar wirklich sehenswert, aber wirklich nur am frühen Morgen auszuhalten. Die Altstadt besteht aus wunderschönen alten Gebäuden, Kirchen und Plätzen, ist aber inzwischen zu einem riesigen Souvenirladen verkommen, wo Tausende von Touristen täglich durchwandern. Nicht auszudenken, wie das hier und auf den Strassen rund um die Bucht im Hochsommer zu und her geht! Ich genehmige mir einen feinen Capuccino und schreibe ein paar Postkarten. Zwar altmodisch, aber irgendwie mache ich das immer gerne. 
Kotor:


Herceg Novi:




Und die die Umgebung der Bucht von Kotor:





Am nächsten Tag steht schon wieder die Weiterfahrt fest. Diesmal bereits Bosnien Herzegovina als Ziel, genauer gesagt Mostar. 
Natürlich werde ich auch Montenegro mit meinem kurzen Gastspiel nicht gerecht. Es gibt hier unglaublich viel zu sehen, die Landschaft stellenweise einfach atemberaubend, historisch wertvolle und interessante Stätten und die Menschen irgendwie entspannt unterwegs. Ich hab hier also grad genug Zeit verbracht, um auf dne Geschmack zu kommen. Montenegro, ich komme wieder.....







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