nach unübersichtlichen Kurven öfters mal ein 4-5m breites
Schotterstück, ein nicht-enden-wollendes, kurviges, teilweise extrem steiles
Rauf und Runter – und mit steil meine ich rund 40%!
Dann ist endlich das Meer
in Sicht, die Stahlratte ankert ein bisschen ausserhalb und bereits sind
etliche Motorräder auf dem Pier, ein fleissiges Kleiderwechseln und Gepäck
abmontieren ist im Gange. Ich bin natürlich schon gespannt, wer denn noch die
nächsten Tage auf der Stahlratte mit dabei ist, von wo die Biker kommen – freue
mich darauf, Geschichten, Erlebnisse, Erfahrungen auszutauschen. Es sind
schlussendlich 18 Motorräder, 23 Passagiere (davon 20 BikerInnen) und 6
Crewmitglieder, die auf dem Segelboot Platz finden sollen. Wir alle können es
uns noch nicht so recht vorstellen, wo all das Gepäck und die Motorräder
hinsollen. Wir dürfen beim rüberschiffen und versorgen des Gepäcks helfen und
werden dann mit einem „Tagesgepäck“ auf die Insel „EL Porvenir“ verfrachtet.
Die Crew und ihre Kuna-Helfer wollen beim Aufladen nicht von besorgten
Motorradbesitzern gestört werden; vermutlich auch besser so, sie haben genug
Erfahrung damit. Auf El Porvenir dann gemütliches Planschen im Meer und bei frischem
Fisch oder Oktopus, Bier und Rum lernen wir uns nach und nach näher kennen: 1
Rumäne, 1 Italiener, 1 Türke, 1 Australier, 2 Spanier, 3 Deutsche, 6 Engländer,
4 Schweizer, 2 Amerikaner, 2 Holländer – ein bunt gemischtes Trüppchen also,
einige der Biker/Innen schon mehrere Jahre unterwegs, einige auf dem ersten
grossen Trip. Der Gesprächsstoff geht uns also auf keinen Fall aus ;-)
18 Motorräder fein säberlich verpackt und verzurrt |
Inselleben vom Feinsten - da blieben echt keine Wünsche offen.. |
Am nächsten Morgen startet die Stahlratte dann endlich die
Motoren und nimmt Fahrt auf in Richtung Cartagena. Mit dem Einziehen des Ankers
schlucke ich sicherheitshalber auch schon mal die erste Tablette gegen
Seekrankheit. Obwohl das Meer verhältnismässig ruhig ist, ist das Schaukeln des
Bootes schon sehr gut bemerkbar. Ich schlafe tief und fest bis 8 Uhr und werde
von den Frühstücks-Geräuschen wach. Aus Erfahrung hat die Crew heute nur wenig
Frühstück vorbereitet und tatsächlich hängen schon mindestens 10 der 23
Passagiere in den Seilen und füttern fleissig die Fische. Hab zwar ein leicht
komisches Gefühl in der Magengegend, aber nach einer rechten Portion
Birchermüesli geht es mir prächtig und ich hab schon fast ein wenig ein
schlechtes Gewissen den weniger Glücklichen gegenüber. 30 Stunden soll die
Fahrt dauern, ich verbringe die meiste Zeit Musik hörend und vor mich
hinträumend vorne am Bug im Netz, das direkt über dem Wasser hängt.
Am Nachmittag dann mitten im Karibischen Meer ein kurzer Stop, damit wir uns im Wasser abkühlen können. Das feucht-tropische Klima macht allen zu schaffen. Das ist ja echt ein lustiges Bild: ca. 15
Menschen im Meer, soweit das Auge reicht, nichts als Wasser. Da kommen doch
gleich so lustige Sprüche vom Kapitän: hey tschüss dann, hat mich gefreut,
macht‘s gut…. Obwohl die Abkühlung eine prima Idee war, steigen wir alle gerne
wieder zurück auf die Stahlratte.
Und am nächsten Morgen dann endlich: „Land in
Sicht“!!!! Wir ankern im Hafen von Cartagena und es wird nochmals so richtig
herzhaft gefuttert, bevor uns die Crew ans Land schippert. Da es ein Feiertag
ist und die Zollbehörden sowieso mehrere Stunden benötigen, um die Einfuhrpapiere
auszustellen – es geht hier in Südamerika scheinbar alles noch etwas
gemächlicher – haben wir den Nachmittag zur Verfügung, uns im Hostel breit zu
machen und die Stadt zu erkunden. Cartagena ist wieder eine bunte Mischung aus
wunderbarer Altstadt (teuer, alle berühmten Marken vorhanden) und
heruntergekommenen Nebenstrassen mit den unterschiedlichsten Menschen, Geschäften
und Gerüchen. Auch hier ist klar, dass gewisse Gegenden nachts eher zu vermeiden
sind. Dankbar, wieder einmal richtig zu duschen und ein ruhig dastehendes Bett
zu haben, gehen schon alle recht früh schlafen, denn am nächsten Morgen müssen
wir bereits um 6 Uhr beim Hafen sein, um die Motorräder abzuladen. Später hat
es zuviel „Verkehr“ im Hafen und der Wellengang ist sehr gefährlich für unsere
Motorräder, die auf einem kleinen Ponton an Land gebracht werden.
Zügig werden die Motorräder vom Schiff verladen und alle zusammen fahren wir zum Zoll. Dort werden die Motorräder auf die Richtigkeit der Angaben hin geprüft und dann dürfen wir rund 5 Stunden warten, bis die Papier ausgestellt sind!!!! Anschliessend noch die obligatorische Versicherung abschliessen, das Gepäck vom Schiff holen und endlich dann – es ist bereits 16 Uhr, sind wir offiziell registriert und dürfen ab sofort die Strassen Kolumbiens unsicher machen ;-) Ein letzter Drink mit allen Bikern von der Stahlratte, da einige schon am nächsten Morgen früh losfahren, die meisten direkt in Richtung Medellin. Ich bleibe noch eine weitere Nacht in Cartagena, um in Ruhe meine Weiterfahrt vorzubereiten – und so unendlich weit weg das für mich im Moment noch tönt, meine Rückkehr langsam ins Auge zu fassen: Flug, Rücktransport Motorrad, etc.
Zügig werden die Motorräder vom Schiff verladen und alle zusammen fahren wir zum Zoll. Dort werden die Motorräder auf die Richtigkeit der Angaben hin geprüft und dann dürfen wir rund 5 Stunden warten, bis die Papier ausgestellt sind!!!! Anschliessend noch die obligatorische Versicherung abschliessen, das Gepäck vom Schiff holen und endlich dann – es ist bereits 16 Uhr, sind wir offiziell registriert und dürfen ab sofort die Strassen Kolumbiens unsicher machen ;-) Ein letzter Drink mit allen Bikern von der Stahlratte, da einige schon am nächsten Morgen früh losfahren, die meisten direkt in Richtung Medellin. Ich bleibe noch eine weitere Nacht in Cartagena, um in Ruhe meine Weiterfahrt vorzubereiten – und so unendlich weit weg das für mich im Moment noch tönt, meine Rückkehr langsam ins Auge zu fassen: Flug, Rücktransport Motorrad, etc.
Da bin ich nun an einem weiteren Meilenstein meiner Reise
angekommen: die Südamerikanischen Länder Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien und
Chile warten auf mich. Rund 2 Monate stehen mir noch zur Verfügung. Ich habe
aber bereits jetzt beschlossen, nicht ganz runter nach Ushuaia zu fahren, zu
dicht gedrängt dann das Fahrprogramm, zu viele schöne Fleckchen müsste ich dann
auslassen. Ich werde bis nach Valparaiso/Santiago de Chile fahren und da meine
erste lange – sowohl in Zeit wie auch in Kilometern- Motorrad-Reise beenden.
Zuerst freu ich mich aber natürlich auf die nächsten Tage und Wochen und bin
schon etwas kribbelig, was ich alles antreffen, sehen und erleben werde. Hasta
luego mi amigos!
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