Am Montag lande ich nach einer
ereignislosen Fahrt wieder ausserhalb von Bucaramanga. Der Spot ist bekannt
für’s Paragliden, tolle Angebote für 10-Tages-Kurse (hochprofessionell und doch
bezahlbar) locken die Touristen. Auch Pat hat sich für einen solchen Kurs
entschieden und so begleite ich ihn und nutze die Gelegenheit für einen
20-minütigen Tandemflug. Echt toll, so direkt über Bucaramanga sich von der
Thermik nach oben tragen zu lassen. Der Guide fragt mich, ob wir auf dem sanften
oder dem akrobatischen Weg wieder an Höhe verlieren wollen. Was für eine
Frage!!! Ich weiss einen Moment lang nicht mehr, wo oben und wo unten ist,
nachdem er sich in engen Drehungen nach unten geschraubt hat – aber Spass hat’s
auf alle Fälle gemacht.
Am nächsten Tag dann zurück zu meinem ursprünglichen Ziel: Villa de Leyva. Eine kleine Stadt in den Bergen, endlich angenehme Temperaturen, wieder einmal wissen, wofür die Leintücher & Wolldecken auf den Betten eigentlich gedacht wären! Ich habe in meinem Navi „Schotterstrassen“ noch als mögliche Routenwahl drin und mein Navi führt mich mehr als einmal auf Feldwege, die den Namen „Weg“ kaum verdienen und so dauert es eine Weile, bis ich Villa de Leyva ankomme. Das total schöne Hostel (Finca Renacer) liegt 20 Minuten zu Fuss von Villa de Leyva entfernt, gleich hinter der Militärbasis…. also wieder einmal total in Sicherheit die nächsten beiden Nächte ;-)
hoch ueber Bucaramanga |
erfolgreich gelandet...... offensichtich it viel Spass :-) |
Am nächsten Tag dann zurück zu meinem ursprünglichen Ziel: Villa de Leyva. Eine kleine Stadt in den Bergen, endlich angenehme Temperaturen, wieder einmal wissen, wofür die Leintücher & Wolldecken auf den Betten eigentlich gedacht wären! Ich habe in meinem Navi „Schotterstrassen“ noch als mögliche Routenwahl drin und mein Navi führt mich mehr als einmal auf Feldwege, die den Namen „Weg“ kaum verdienen und so dauert es eine Weile, bis ich Villa de Leyva ankomme. Das total schöne Hostel (Finca Renacer) liegt 20 Minuten zu Fuss von Villa de Leyva entfernt, gleich hinter der Militärbasis…. also wieder einmal total in Sicherheit die nächsten beiden Nächte ;-)
Ich erkunde gemütlich das Dorf – gottlob keine Touristensaison und
somit total unspektakulär, mehrheitlich Bewohner und ein paar wenige
ausländische und kolumbianische Touristen. Während ich bei einem Bierchen
meiner Lieblingsbeschäftigung (nach dem Motorradfahren) auf meiner Reise
nachgehe – Menschen beobachten – werde ich Zeugin eines „Hunde-Dramas“: Auf dem
riesigen Dorfplatz hat es sich einer der vielen Hunde direkt vor dem Hinterrad
eines Pickups im Schatten gemütlich gemacht. Die jungen Besitzer stehen
daneben, alle plaudern miteinander. Als der Fahrer mit dem Abladen seiner Ware
fertig ist, will er losfahren. Leider verpasst der Hund diesen Moment und so
wird er vom Hinterrad zumindest angefahren. Natürlich fängt er herzzerreissend
an zu heulen. Die Besitzer klopfen verzweifelt an die Fenster des Pickups – der
auch sofort bremst und zurückfährt, als er realisiert, was passiert ist. Die
Besitzerin wiegt den heulenden Hund – selber auch heulend – in den Armen.
Sämtliche Hunde, die sich auf dem Platz befunden haben, rennen zu ihrem
leidgeprüften Artgenossen. Und in etwa gleich viele Menschen rennen dazu:
veterinario, veterinario wird gerufen….
Der Hund wird mitsamt Besitzerin in den Pickup geladen, der dann auch
sofort losfährt – ich nehme mal an zum Tierarzt. Es dauert eine ganze Weile,
bis sich die Gemüter von Hund und Mensch wieder beruhigt und alle an ihre
vorgängigen Standorte zurückgekehrt sind. Die einzige, die dem ganzen Vorfall
keine nähere Beachtung geschenkt hat ist die vielzählig anwesende Polizei. War
ja schliesslich nur ein Hund und dafür werden sie wohl nicht bezahlt.
Am Donnerstag dann weiter in Richtung
Honda, als Zwischenstop auf dem Weg zur „Wüste Tatacoa“. Diesmal habe ich
meinem Navi den Weg quasi aufgezwungen, hat es eine Strasse von rund 100km
nicht mal zur Auswahl. Aber da sie auf google.maps als Hauptstrasse drin ist,
wage ich den Versuch. Nachdem ich die Hauptverkehrsachse Norden – Bogota (mit
gleich zwei mobilen Geschwindigkeitskontrollen) verlassen habe, schraubt sich
die Strasse munter den Berg hinauf, bis beinahe auf 3000müM. Meine Suzy zeigt
keine Höhenschwierigkeiten und es macht mächtig Spass,
kommt schon fast Schweizer-Pass-Feeling
auf. Naja, die Qualität der Strasse ist allerdings dann doch durchzogen, aber
daran habe ich mich inzwischen ja gewöhnt. Wie diese Strasse sind viele
Nationalstrassen abwechselnd asphaltiert, nicht asphaltiert, Waschzubergrosse
Löcher drin, tiefe Absenkungen (sog. hundimientos) – aber mit der nötigen
Wachsamkeit, lässt es sich doch prima cruisen. Nach der Passhöhe runter in ein
wunderschönes Tal, das während gut 50km einem Fluss entlang verläuft. Bei einem
Tank-Pause-Stop werde ich wieder mal von den anwesenden Männern umringt und
nach meinem Motorrad ausgefragt. Die entsprechenden motorrad-technischen
Ausdrücke habe ich mir inzwischen auf Spanisch angeeignet, damit ich ihnen auch
professionell Auskunft geben kann ;-)
jedes Dorf mit eigener Begrúessungstafel: "Willkommen in Palma, Gebiet von grosser Guete" :-) |
Am Ende des Tals dann wieder den Hügel rauf
und dann für die nächste Stunde den Hügeln entlang auf die andere Seite des
Tals, diesmal ausschliesslich auf Schotter. 2, 3 kleine Doerfer unterwegs, alle mit huebscher Kirche und dem obligaten Dorfplatz in der Mitte. Und als Sahnehäubchen zum Abschluss
kurz vor Honda dann eine total neu asphaltierte, kurvenreiche Strasse runter.
Auf die Gefahr hin, dass ich die Nicht-MotorradfahrerInnen damit langweile…das
war ein Fahr-Tag, wie er nicht schöner hätte sein können. Dass ich dann noch in
einem günstigen Hotel mit Pool lande und als einziger Gast mit einem feinen
Abendessen verwöhnt werde, macht das Ganze nur noch perfekter.
Am Freitag stehen dunkle Wolken am Himmel,
ich frage mich schon, wie lange es dauert, bis ich den Regenanzug montieren
darf. Und tatsächlich, nach nicht einmal einer halben Stunde ist es soweit. Ich
bin inzwischen gottlob recht schnell im Anziehen, kommt das Gewitter doch zügig
auf mich zu. Aber so schnell wie es gekommen ist, zieht es auch wieder vorbei.
Da die Temperaturen hier im Tal sofort in die Höhe schnellen, nutze ich die
erstbeste Tankstelle um etwas zu trinken und die Regensachen wieder aufs Gepäck
zu schnallen. Dabei werde ich von zwei Kolumbianischen Motorradfahrern
angespochen. Sie fragen mich nahc meienr Reise aus, haben sie mit ihrem Club
doch geplant, Mitte November auch nach
Argentinien zu fahren. Das übliche Erinnerungsphoto darf nicht fehlen
und Fredy – einer der beiden Motorradfahrer – verspricht mir, mir Kontakte in
Kolumbien und Ecuador zu senden, ist er doch Präsident des Motorradclubs von
Pereira und kennt natürlich gaaaanz viele Motorradfahrer. Da bin ich ja mal
gespannt ;-)
Weiter geht’s in Richtung Villevieja und
der „desierto de Tatacoa“. Der erste Abzweiger – laut meinem Navi - zeigt klar
auf eine Schotterstrasse und weil ich in dieser Richtung dunkle Gewitterwolken
sichte, fahre ich einfach mal weiter, habe ich im Moment irgendwie grad keine
Lust auf eine Regenfahrt auf Schotter. Einige Kilometer weiter dann das
offizielle Schild in Richtung Desierto de la Tatacoa. Ist zwar auch eine
Schotterstrasse, aber da sich die Gewitterwolken inzwischen etwas verzogen
haben, wage ich den Versuch. Wundere mich zwar, da mein Navi 1. wieder mal gar
keine Strasse zeigt und 2. die Strasse klar in Richtung Fluss führt. Mal
schauen; wenn das der offizielle Weg ist, muss das ja gehen. Und prompt sehe
ich zwar auf dem Weg zum Fluss ein Schild für eine Fähre, beim Rio Margarita
angekommen ist diese aber klar nicht in Betrieb sondern sitzt „auf dem
Trockenen“. Aber da ist ein kleines Boot, eine sogenannte „lancia“. Ein älteres
Päärchen fährt gleichzeitig mit ihrem Motorrad hin und so frage ich, ob mein
Motorrad auch da drauf passt. Aber klar doch, meint der junge Bootsführer und
bugsiert meine Suzy ohne grosses Zaudern auf das Boot, das kleine Motorrad
hinterher. Ich darf ihm nicht helfen, was vermutlich auch besser ist, er hat
das offensichtlich im Griff. Eine kurze Fahrt über den Fluss und auf der
anderen Seite genau gleich unzimperlich ausgeladen. Kostenpunkt: Fr. 1.20; nach
der Überquerung einer mir immer noch abenteuerlich anmutenden Holzbrücke über einen kleinen Bach und nach
den weiteren 20km Schotterstrasse komme ich gut in Villavieja an.
meine Suzy auf der kleinen "lancia" :-), mit Blick auf das andere Ufer |
Hier
genehmige ich mir erstmal ein kühles Bierchen und ein grosses Wasser, bevor ich
mir eine günstige Bleibe suche – und auch finde: einfachste Einrichtung, aber
sauber und sogar mit eigenem Bad. So freue ich mich nun auf die morgige Wüstentour
mit Holman – einem lokalen Guide - auf dem
obligaten Mototaxi ;-) …. mehr dazu dann im nächsten Blog…. hasta luego
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