Samstag, 7. Juni 2025

SuzyBlue goes Scottish: 27.-28. Mai 2025: Goodby Scotland - Rückreise mit einem unerfreulichen Ende


Da unsere Fähre erst um 17 Uhr losfährt, haben wir also genügend Zeit, gemütlich nach Newcastle upon Tyne zu fahren. Wir holen unsere Motorräder bei der Autowerkstatt von Davie und er gibt uns noch ein paar Tips für den einen oder anderen Abstecher der Küste entlang.
Bereits nach der Abfahrt in Musselburgh vernehme ich ein leises Geräusch, wenn ich den Gashahn ziehe. Ein leichtes Scheppern/Rasseln, aber ich kann es nicht wirklich lokalisieren, habe aber einfach das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Aber wir müssen ja zur Fähre und so fahre ich mit leichter Besorgnis die knapp 200km. 
Auf dem Bestätigungsschreiben der Fährgesellschaft steht, dass der Check-in 60 Minuten vor Abfahrt schliesst. Als wir um 15.50h in am Fährhafen eintreffen wundere ich mich zwar kurz, dass keine Autos anstehen, aber denke nicht viel dabei. Wir fahren auf die Fähre, verzurren unsere Motorräder, tragen unser Gepäck in die Kabine und marschieren zur Bar, um uns ein allerletztes Bier auf Englischen Boden zu genehmigen. Kurze Zeit später realisiere ich, dass sich das Schiff bewegt. Wir fahren!!! 
Zuerst total verdattert realisiere ich, dass mit der Abfahrtszeit 17.00 Uhr Amsterdam-Zeit und nicht England-Zeit gemeint war. Das ist ja unglaublich. Wir sind also grad mal 10 Minuten vor der Abfahrt auf die Fähre gefahren. Da werde ich noch ein ernstes Wörtchen mit der Fährgesellschaft reden; sowas doofes. Wie soll ich denn wissen, dass nicht die Lokalzeit gemeint ist? Ich bin ja viel unterwegs, aber sowas hab ich noch nie erlebt. Was für ein Glück wir hatten; wir können es kaum fassen. Aber schlussendlich amüsieren wir uns natürlich und geniessen unser Bierchen umsomehr.
Nach einer ruhigen Überfahrt kommen wir bei strömenden Regen in Amsterdam an.
4 Wochen haben wir in Schottland verbracht, ohne eine Minute Regen. Das soll uns mal einer nachmachen. 
Leider ist das rasselnde Geräusch meiner SuzyBlue über Nacht nicht verschwunden - frau darf ja schliesslich noch hoffen - und kurz nach Amsterdam fahre ich bei einer Raststätte raus, es lässt mir keine Ruhe. Ich telefoniere mit meinem Mechaniker, aber eine Ferndiagnose ist hatl einfach kaum möglich. Sicherheitshalber fahren wir kurz bei einer Suzuki-Garage vorbei, die ziehendie Antriebskette etwas nach, aber für mehr haben sie verständlicherweise keine Zeit. Den kurzen Aussetzer während der Fahrt erklären sie mit vermutlicher Feuchtigkeit im Bereich der Zündkerze - was sehr gut möglich sein könnte.
Und weiter geht's, ich fühle mich zunehmend unwohl. Ich spüre einfach, dass etwas nicht stimmt mit meiner treuen SuzyBlue. Ob sie wohl einfach nicht nach Hause will?
Anyway, kaum haben wir die Holländisch-Deutsche Grenze überquert, leuchtet die Motorlampe auf. Shit! Schnell raus auf einen Parkplatz; die Maschine etwas abkühlen lassen, Öl und Kühlwasser kontrolliert, aber alles ist im Bereich, wo es sein soll. Nach ca. 20 Minuten warten drücke ich den Startknopf und sie schnurrt los, wie wenn nichts wäre. Naja, was will ich machen. Ich versuche es und wir fahren weiter; sicherheitshalber aber schön gemütlich mit 90kmh hinter den Lastwagen auf der rechten Spur. Und kaum 5km weiter geht einfach der Motor aus. Das wars ;-( 
Ich rolle auf den Pannenstreifen - was mir nun nur noch bleibt ist, den Pannendienst zu organisieren.
Lange Geschichte kurz erzählt: mit Pannendienst zum ADAC-Depot, mit Mietauto und praktisch dem gesamten Gepäck nach Köln zu unseren lieben Freunden, wo Lisa bereits auf mich wartet.
Ich habe das Glück, dass mir Volker seinen Royal Enfield Himalaya ausleiht, werde ich doch am nächsten Tag beim Touratech Travel Event in Niedereschach erwartet - rund 450km entfernt.
Wie es mit SuzyBlue weitergeht? Das weiss ich hier und jetzt nicht, werde es aber auf alle Fälle auf diesem Kanal kundtun..... das wird aber wohl noch eine Weile dauern.
Nicht der Abschluss dieser unfassbar schönen Tour, den ich mir gewünscht hätte. Und trotzdem möchte ich keine Minute missen und werde wohl noch lange von diesen tollen Tagen in Schottland schwärmen.

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