Donnerstag, 21. November 2019

SuzyBlue goes east 2019: Nepal Teil 2, mit dem Motorrad unterwegs; 04.10.-15.11.

Nach einer Woche wechsle ich dann meine Location und nächtige im Elbrus Home, das nur ein paar Minuten zu Fuss vom Touristen-Viertel Thamel entfernt ist. Auch wenn es bei der Boudha Stupa viele Touristen hat, ist Thamel eine ganz andere Liga. Gefühlt hunderte Trekking-, Tshirt-, Schmuck- und Kleidergeschäfte stehen Tür an Tür. Alle berühmten Outdoor-Marken sind vertreten; ich kann nur hoffen, dass sich die Touristen auch bewusst sind, dass das allerdings praktisch alles Fakes sind. Dass Oktober-November Haupt-Trekking-Zeit ist - nebst dem Frühling - merkt man spätestens hier. Abends ist Thamel ein Gewusel von Menschen aus aller Welt. Nicht mein Ding, ehrlich gesagt; ich ziehe es vor, tagsüber rum zu schlendern; grad vormittags ist das alles viel entspannter.

 

Am Samstag treffen dann die anderen 5 MotorradfahrerIn ein, mit denen ich die nächsten zwei Wochen unterwegs sein werde. Eine lustige Truppe, wir verstehen uns auf Anhieb prima. Stephan, unser Guide, gibt uns beim gemeinsamen Abendessen erste Instruktionen und Tipps, wie wir uns im hiesigen Verkehr bewegen sollen (hupen, hupen, hupen!) und was uns die nächsten Tage erwarten wird. Freudig gespannt und auch etwas aufgeregt nehmen wir dann am Sonntag unsere Motorräder - alles Royal Enfield Himalayan´s - entgegen und schon geht`s los.

 
Dank dem Umstand, dass gestern der Chinesische Premierminister zu Besuch gekommen ist, sind allerdings drei der vier möglichen Ausgangs-Strassen immer noch gesperrt und so "darf" Stephan bereits ein erstes Mal die Route anpassen. Aber als "alter Hase" hier ist das für ihn kein Problem und wir machen uns auf den Weg nach Sauhara, einem Ort im Nationalpark Chitwan. Wow, der Verkehr hier ist eine echte Herausforderung. Von meiner Reise in Südamerika bin ich ja schon einiges gewohnt, aber das hier ist auch für mich kein Zuckerschlecken: die Strassen - wenn asphaltiert - voller Schlaglöcher, ständig wird man von anderen Motorradfahrern überholt - hupend natürlich; die Busse und Lastwagen (allesamt der Marke Tata) fahren wie die Henker und nehmen sich ihren Platz; wer ihnen nicht aus dem Weg geht, ist selber schuld! Da bleibt nur eins: immer extrem wachsam sich diesem Fahrstil anpassen und fahren wie die Einheimischen, wenn auch weit defensiver. Und schon bald macht es - zumindest mir - total Spass, auch wenn ich schon ab und an ungläubig staune, wie risikoreif überholt wird. Die tief unten im Fluss liegenden Busse und Autos sprechen für sich. Schwere Unfälle gehören entsprechend hier leider zur Tagesordnung.

 
 
 
Die nächsten Tage erleben und er"fahren" wir unglaublich tolle Gegenden, Dörfer und Städte wie: Chitwan Nationalpark, Janakpur, Salleri, Balthali, Namo Buddha, Nagarkot und Bakthapur. Fahren von Kathmandu "runter" auf 200müM und über Pässe von 3000müM um im letzten befahrbaren Ort vor dem Everest-Trekking einen Blick auf den Everest zu erhaschen. Die Landschaft und auch Tierwelt ist ungeahnt vielfältig; wer hätte damit gerechnet, in Nepal - dem Land der Bergriesen - auf Panzernashorn, Krokodil, Elefant & Co. zu treffen....

 
 
 
 

 
 
 

 
 
 
 
 
Wir nächtigen dabei abwechselnd in tollen Resorts, einem Sherpa-Guesthouse und im Zelt. Essen tagsüber in Strassenrestaurants und abends am Feuer oder auch mal bei einem Einheimischen Farmer. Die Eindrücke sind überwältigend und dank einem gut ausgewogenen Programm haben wir auch die Möglichkeit und Zeit, die Gegend zu Fuss zu erkunden oder auch einfach zu faulenzen und die Seele baumeln zu lassen. Auch wenn für mich eine ungewohnte Art zu reisen, macht es einfach auch Freude, die vielen Eindrücke zu teilen, mal nicht alles selber zu organisieren.
 


 

Fahrerisch wird es uns definitiv auch nicht langweilig; wir haben uns inzwischen zwar an den Linksverkehr und an den Fahrstil gewöhnt, aber teilweise sind die Strecken recht anspruchsvoll, da nicht mehr asphaltiert und es kommt schon auch mal vor, dass eine Brücke fehlt. Mich freut das aber natürlich total, komme ich wieder in den Genuss, auf Schotter, im Wasser und auch mal auf etwas steileren Auf- und Abfahrten unterwegs zu sein.

 
 
 

Unglaublich schnell geht die Zeit um und wir erreichen Kathmandu wohlbehalten am Donnerstag. Den Freitag nutzen wir noch ein bisschen für Sightseeing und Souvenir-Shopping - gehört ja auch irgendwie dazu - und am Samstag reisen dann die 5 Deutschen MotorradfahrerIn wieder nach Hause.
Wir haben 2 tolle Wochen zusammen verbracht und uns - trotz teilweise sehr unterschiedlichen Charakteren - gut zusammengerauft und uns wo immer nötig unterstützt, ermutigt und vor allem auch viel zusammen gelacht.  Wieder einmal mehr habe ich liebe Menschen kennen gelernt und hoffe doch, den einen oder anderen Kontakt aufrecht zu halten.


Ich bleibe noch eine Nacht in Thamel und kann so die nächste Motorradgruppe auch noch begrüssen.
Dann geht's zurück ins Rokpa Guesthouse, habe ich da - bevor ich zum Trekking aufbreche - ja noch eine "Aufgabe" zu erledigen.

Aber davon mehr im "Nepal, Teil 3" ;-)

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